Gold pendelt lustlos umher, Silber ebenfalls. Doch es gibt Rohstoffe, bei denen geht die Post ab. Bei Lithium beispielsweise. Der Lithiumsektor war sicherlich einer der heißesten Sektoren überhaupt in den vergangenen Wochen. Nicht nur im Rohstoffsektor, sondern generell. Jetzt meldet sich Morgan Stanley mit einem Thermometer zu Wort, das die heißesten Rohstoffe messen soll. An der Spitze befindet sich aber nicht etwas Lithium, sondern vielmehr Uran.
„Kurzfristig werden die Preise weiter steigen, da die kommerziellen Lagerbestände abgebaut werden, die Investitionsnachfrage anhält und das Minenangebot unter dem Niveau von 2019 bleibt. Längerfristig wird das Wachstum den Preis weiter nach oben treiben.“ Diese Einschätzung kommt zu einer Zeit, da die Uranaktien gerade dabei sind, ihre Gewinne aus der ersten Hälfte des Jahres wieder abzugeben. Zuletzt kamen die Papiere der bekannten Uranproduzenten und auch Explorationsunternehmen deutlich unter Druck. Der Uranpreis selbst kann zwar die 30-Dollar-Marke bislang verteidigen. Dennoch: Im Bereich von 32 bis 33 Dollar war der Aufwärtstrend bislang beendet.
Aus fundamentaler Sicht spricht sicherlich einiges für steigende Preise bei Uran. In vielen Ländern gehört die Kernkraft nach wie vor zu einem Energiemix dazu. Mehr noch: Einige Experten sagen voraus, dass die ehrgeizigen Klimaziele nur mit Hilfe neuer Kernkraftwerke erreicht werden können. Und außerhalb Deutschlands werden auch weiterhin Kernkraftwerke gebaut – allen voran in China, Indien aber auch in den USA. Dennoch: So wirklich heiß ist der Uransektor aktuell nicht. Vielmehr befindet sich Uran in einer Konsolidierung. Neue Impulse müssten wohl vom Uranpreis kommen. Ein Ausbruch über 33 Dollar dürfte neues Interesse entfachen. Und der kleine Uransektor könnte dann relativ rasch ganz an die Spitze des Thermometers schnellen.