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Nicht alle China-Aktien gehen unter – es gibt noch Kursraketen!

Nicht alle China-Aktien gehen unter – es gibt noch Kursraketen!
Foto: Börsenmedien AG
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16.09.2018 ‧ Benedikt Kaufmann

Seit den Zahlen zum ersten Quartal 2019 (bis 30. Juni) kennt die Aktie von Lenovo kein Halten mehr. Rund 20 Prozent konnte das Papier im vergangenen Monat zulegen. Die fundamental getriebene Rallye bestätigt die charttechnischen Kaufsignale und markiert den Start einer aussichtsreichen Turnaround-Story. Doch der Reihe nach:

Der Abstieg

In den vergangen drei Jahren konnte Lenovo kaum mit positiven Nachrichten glänzen. Die Umsätze sanken deutlich und beendeten die fetten Jahre der zweistelligen Wachstumsraten. Insbesondere im Mobile-Segment konnte der chinesische Computer- und Smartphone-Hersteller nicht an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen.

Während in den drei Jahren von 2013 bis 2015 das Smartphone-Geschäft ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 74 Prozent erzielte, schrumpfte es in den drei darauffolgenden Jahren bis 2018 um durchschnittlich 14 Prozent. Zwar konnte das Data-Center-Segment einen Teil der verlorenen Erlöse auffangen, doch hier galt es, sich gegen die stärkeren Firmen HP und Dell durchzusetzen.

Ebenfalls keine Hilfe war das PC-Geschäft, da der weltweite Markt für Notebook- und Desktop-Rechner seit Jahren stagnierte. Die Folge von enttäuschten Erwartungen, schrumpfenden Erlösen und hoher Bewertung: Kursverluste von bis zu 75 Prozent in rund drei Jahren.

Das Kaufsignal

Doch in diesem Sommer scheint der Kursverfall von Lenovo beendet. Nach positiven Marktstudien von einigen Beratungsfirmen zog die Aktie wieder an. So bescheinigte IDC den Chinesen im zweiten Quartal eine Wachstumsrate von elf Prozent im nur 0,7 Prozent wachsenden weltweiten PC-Markt.

Schnell war das erste charttechnische Kaufsignal generiert: Anfang August durchbrach der Chart die wichtige 200-Tage-Linie. Nur eine Woche später bestätigte die Aktie das bullishe Signal und prallte am gleitenden Durchschnitt ab. In Ausgabe 33/18 verzichtete der aktionär dennoch auf die Aufnahme der Lenovo-Aktie in die Turnaround-Titelstory. Denn bereits Anfang 2017 erzeugte der Chart ein ähnliches Fehlsignal und die chinesischen Börsen wiesen weiterhin ein hohes Risiko auf.

Foto: Börsenmedien AG

Der Turnaround

Zwar hat sich aufgrund des anhaltenden Handelsstreits an der Marktsituation in China nichts geändert, doch Lenovo lässt sich von dieser Schwäche kaum beirren. Nach den Quartalszahlen vom 16. August bestätigte der Elektronik-Hersteller das charttechnische Signal auch fundamental.

Zum zweiten Mal in Folge liefert der Konzern zweistellige Wachstumsraten. Der Umsatz stieg um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwar bleibt das Mobile-Segment weiterhin schwach, doch Data-Center und PC überzeugen mit überragenden Zuwächsen von 68 beziehungsweise 19 Prozent. Spannend bleibt zudem die Entwicklung der Smart-Devices-Sparte rund um VR-Headsets und Smartspeaker.

Es gilt nun, das Wachstum im PC-Segment zu halten und durch den Fokus auf High-Performance-Computing und All-Flash-Speicher das Server-Geschäft zur Profitabilität zu führen. Gelingt dies, dürfte das Mobile-Business problemlos ausgeglichen werden.

Anleger folgen dem Trend

Die Konzernführung setzt mit Umstrukturierung und neuen Produkten auf die richtigen Trends. Bei einem 19er-KGV von 13 ist die Turnaround-Aktie günstig bewertet. Kleines Extra: eine stabile Dividende von 5,3 Prozent auch in Krisenjahren.

Dieser Artikel erschien bereits in DER AKTIONÄR 35/18. Hier gelangen Sie zur kompletten Ausgabe.

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