Gleich bei beiden Schweizer Pharmakonzernen Roche und Novartis hat es zum Wochenauftakt Neuigkeiten gegeben. Während Roche auf der Zulassungsseite einen deutlichen Schritt weiter gekommen ist, hat Novartis ein Kaufangebot erhalten.
Von der US-Gesundheitsbehörde FDA hat Roche für sein Lungenkrebsmittel Tecentriq den Priority Status erhalten. Dieser sichert Roche für Tecentriq in Kombination mit Avastin (Bevacizumab), Paclitaxel und Carboplatin (Chemotherapie) als Erstlinientherapie für Patienten mit metastasierendem nicht zu den Plattenepithelkarzinomen zählenden nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) ein beschleunigtes Zulassungsverfahren. Die FDA gewährt Kandidaten ein beschleunigtes Zulassungsverfahren, bei denen sie für die Patienten eine deutliche Verbesserung gegenüber den gängigen Behandlungsmöglichkeiten sieht. Wie Roche in einer Mitteilung vom Montag erklärte, rechnet der Konzern mit einer Entscheidung der FDA am 5. September dieses Jahres. Bislang ist Tecentriq in den USA bereits zur Behandlung von Patienten mit dieser bestimmten Form von Lungenkrebs zugelassen, bei denen sich die Krankheit während oder nach einer Chemotherapie weiterentwickelt hat. Zudem weisen die Tumore dieser Patienten bestimmte Mutationen auf, so Roche weiter. Erstmals hat Tecentriq im Jahr 2016 zum Umsatz von Roche beigetragen. Im Jahr 2017 nahm Roche damit bereits mehr als 500 Millionen Dollar ein, spätestens 2019 dürfte das Mittel die Blockbuster-Kategorie (Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar) erreicht haben. Tecentriq gilt als wichtiges Mittel, um die aufgrund von Nachahmerpräparaten wegbrechenden Umsätze der bisherigen Spitzenprodukte kompensieren zu können.
Novartis hingegen hat offenbar vom indischen Konzern Aurobindo Pharma ein Gebot für das Generika-Geschäft mit Dermatologieprodukten erhalten. Wie es in lokalen Medienberichten vom Wochenende heißt, hat der indische Konzern ein erstes Gebot über 1,6 Milliarden Dollar für die Geschäfte abgegeben. Auch einige Private-Equity-Firmen und andere Pharmakonzerne haben wohl Interesse an dem Geschäft.
Beide Unternehmen zählen zu den Favoriten des AKTIONÄR im Pharmasektor. Beide überzeugen auch mit einer starken Dividendenrendite von derzeit 3,8 Prozent.