Knapp zwei Monate dauert der Übernahme-Poker zwischen dem größten Goldproduzenten der Welt, Newmont, und dem größten australischen Produzenten, Newcrest, mittlerweile an. Newcrest lehnte das erste Angebot ab, aber man nahm die Gespräche rasch wieder auf. Nun gibt es ein Anzeichen dafür, dass der Deal doch noch über die Bühne gehen könnte.
Newmont gab am Mittwoch bekannt, dass es den Verkauf seiner Stammaktien von Triple Flag Precious Metal für einen Nettoerlös von 179 Millionen Dollar nach Steuern abgeschlossen hat. Die Monetarisierung der Aktien von Triple Flag führt „zu einer weiteren Straffung und Optimierung des Aktienportfolios“. Der Goldproduzent erhöht seinen Cash-Bestand dadurch auf rund 3,4 Milliarden Dollar.
Zudem stockt Newmont seinen Barbestand deutlich auf. Seit dem Abschluss der Goldcorp-Übernahme im Jahr 2019 hat Newmont im Rahmen seiner Strategie zur Wertmaximierung von Anteilseignern mehr als zwei Milliarden Dollar an Barerlösen aus dem Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten erhalten.
Diese Erlöse sollen laut dem Unternehmen die Bilanz stärken und über den gesamten Rohstoffzyklus hinweg eine flexible Finanzposition ermöglichen. Man möchte sich auf die Aufrechterhaltung eines erstklassigen Portfolios von langlebigen, verantwortungsvoll verwalteten Vermögenswerten, die sich in erstklassigen Gebieten befinden, fokussieren.
Newmonts Beteiligung an Triple Flag entstand durch die Gründung einer strategischen Partnerschaft mit Maverix Metals im Jahr 2018. Nach der Übernahme von Goldcorp verkaufte Newmont im Jahr 2020 zusätzliche Lizenzgebühren an Maverix, was dazu führte, dass Newmont 42,0 Millionen Stammaktien von Maverix und 5,0 Millionen Optionen besaß.
Im Januar 2023 schloss Triple Flag die Übernahme von Maverix ab und Newmont erhielt 15,1 Millionen Stammaktien und 1,8 Millionen Optionen des kombinierten Unternehmens. Vor dem Abschluss des Verkaufs hielt Newmont etwa 7,5 Prozent der emittierten und ausstehenden Stammaktien von Triple Flag.
Durch den Verkauf der Triple-Flag-Anteile erhöht Newmont seine ohnehin üppige Cash-Position. Da das bisherige Übernahme-Angebot für Newcrest ausschließlich aus Aktien bestand, liegt der Verdacht nahe, dass Newmont die Australier mit einem Cash-Anteil überzeugen will. DER AKTIONÄR hält einen Deal im Rahmen des bisher genannten Preises für sinnvoll und rät bei Newmont zu Kauf.