Neuer Flash-Crash in den USA: AOL und Co verlieren bis 14 Prozent

Neuer Flash-Crash in den USA: AOL und Co verlieren bis 14 Prozent
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14.05.2014 ‧ Jens Aichinger

Die Aktien von AOL, Nabors Industries und einigen anderen brachen gestern in den letzten Handelsminuten plötzlich um 14 Prozent ein und erholten sich sofort darauf wieder. Bei Anlegern wurden böse Erinnerungen an den Flash-Crash 2010 geweckt. Auch die Nasdaq ermittelt bereits. Was war da los?

Am 6. Mai 2010 verlor der Dow Jones innerhalb von nur sechs Minuten mehr als neun Prozent und stieg in den folgenden 20 Minuten fast wieder auf das Ausgangsniveau. In diesem Zeitraum wurden 1,3 Milliarden Aktien gehandelt. Der Dow fiel über 1000 Punkte und löste damit sämtliche Stopp Orders aus, die Anleger für den Notfall im Markt platziert hatten. Schauten diese am Abend auf ihren Depotauszug, mussten sie feststellen, dass sie zwar ausgestoppt wurden, der Kurs aber dennoch nur wenig unter dem des Vortags notierte.

Algorithmen und Massenpsychologie

Massen von Anlegern entwickeln in bestimmten Situationen einen Herdentrieb, den man sonst nur aus dem Tierreich kennt. Das gilt insbesondere für Zeiten, in denen Panik und Gier das rationale Denken ausschalten. Verstärkend kommt hinzu, dass nach konservativen Schätzungen inzwischen über 70 Prozent des Handelsvolumens an US-Börsen von Algorithmen generiert wird. Das sind Computerprogramme, die in Sekundenbruchteilen ungewöhnliche Handelsvolumina erkennen und sich dieser Richtung anschließen. Das führt zu einer extremen Verstärkung von Trends.

Institutionelle Anleger machen Trends

Mit den riesigen Geldbeträgen, die institutionelle Anleger verwalten, beeinflussen sie maßgeblich die Preisbildung. So auch im gestrigen Handel bei AOL. Inoffiziellen Informationen zufolge war die Ursache für den plötzlichen Absturz bei der Aktie die falsch eingegebene Order von einem Großinvestor.

Nasdaq ermittelt

Der Betreiber der Börse, an der die Aktie von AOL gelistet ist, hat sich des Problems angenommen und in einer E-Mail verkündet, dass alle Transaktionen unter einem bestimmten Preis storniert würden. Die gestrige Situation hat aber gezeigt, dass nach dem Flash-Crash 2010 keine Veränderungen vorgenommen wurden, die ein solches Desaster zukünftig verhindern könnten. Im Gegenteil. Der elektronische Handel hat in den letzten Jahren noch zugenommen.

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