Die rumänische Regierung plant laut Regierungsvorlage neue Steuern, unter anderem für Banken, Energie- und Telekomunternehmen. Das bringt vor allem Banken und Unternehmen in Bedrängnis, die nennenswert Geschäft in Rumänien unterhalten. Die österreichische Erste Bank Group wird heute abgestraft. Und die deutschen Banken?
Die rumänische Regierung könnte auf Banken Abgaben von bis zu 0,9 Prozent der Bilanzsumme erheben. Klassische Weise sind vor allem österreichische Banken stark in Osteuropa und damit auch in Rumänien engagiert. Die Aktie der österreichischen Sparkasse etwa wurde heute um sieben Prozent nach unten geprügelt. Die Bilanzsumme der Erste Group Tochter BCR lag im dritten Quartal bei 15,5 Milliarden Euro. Die Steuer würde nach dieser Rechnung (bis zu) 140 Millionen Euro betragen.
Zwar hängt die Steuer auch von anderen Faktoren wie der Höhe des ROBOR „Romanian Interbank Offer Rate“ ab, allerdings steht einiges auf dem Spiel. Vom Gesamtergebnis von der Erste Group von 1,35 Milliarden Euro wurden 190 Millionen in Rumänien generiert. Die Aktie der Erste Group war heute zwischenzeitlich zweistellig im Minus, aktuell sind es noch acht Prozent.
Commerzbank: Geografische Segmentierung
Deutsche Bank: Geografische Segmentierung
Deutsche Banken ebenfalls betroffen?
Die deutschen Banken sind diesbezüglich kaum betroffen. Bei der Commerzbank wird Rumänien in der geografischen Segmentierung unter „Sonstiges“ geführt, zudem ist der Posten von der Größenordnung her mit 83 Millionen Euro Vorsteuerergebnis überschaubar. Dasselbe gilt für die Deutsche Bank, deren Rumänien-Anteil ebenfalls homöopathisch sein dürfte.