Im Streit um die Gebühren, die Entwickler für den Vertrieb ihrer Apps über den App Store bezahlen müssen, geht Apple abermals in die Offensive und hat am Montag detaillierte Daten zu seinem Service-Geschäft veröffentlicht. Das soll den Wert der Plattform und des Ökosystems belegen – sowohl für die Nutzer als auch für die Entwickler von Programmen und Inhalten.
„Im Jahr 2021 haben die Dienste von Apple dazu beigetragen, innovative Apps, leistungsstarke Inhalte und transformative Erlebnisse zu liefern, die das Leben der Benutzer auf der ganzen Welt mehr denn je bereichern“, beginnt Apples Jahresrückblick auf die Entwicklung seiner Services-Sparte. Über sämtliche Angebote hinweg habe der Tech-Riese im vergangenen Jahr über 745 Millionen zahlende Abonnenten verzeichnet, so Eddy Cue, Senior Vice President of Services.
Ohne die Bemühungen, Innovationen und Kreativität der Entwickler wäre das nicht möglich, das weiß man auch bei Apple. Aber dort weiß man auch, dass die Entwickler ohne das riesige Ökosystem des Konzerns nicht weit kommen würden. Über die globale Plattform des App Stores erreichten Unternehmen aller Größen mehr als 600 Millionen Nutzer pro Woche in 175 Ländern, heißt es in der Mitteilung.
Seit dem Launch des App Stores hätten Entwickler mit dem Verkauf von digitalen Gütern und Dienstleistungen über diesen Kanal 260 Milliarden Dollar verdient. Alleine im letzten Jahr waren es demnach rund 60 Milliarden Dollar – und damit laut Apple ein neuer Rekord. Und das Wachstum geht weiter: Zwischen Heiligabend und Silvester seien die App-Store-Ausgaben der Nutzer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im zweistelligen Prozentbereich gewachsen.
Gebühren sorgen für Streit
Für den Zugang zu diesem äußert lukrativen Marktplatz hat Apple strenge Regeln aufgestellt. Zudem verlangt der Tech-Riese eine Gebühr von 15 bis 30 Prozent von den App-Entwicklern – abhängig von deren Umsätzen und Zugehörigkeitsdauer im App Store. Vielen Entwicklern und auch Wettbewerbsbehörden auf der ganzen Welt ist diese Praxis jedoch ein Dorn im Auge. Sie werfen dem Tech-Riesen vor, seine Marktmacht zu missbrauchen.
Apple rechtfertig die hohen Hürden im App Store unter anderem mit der Sicherheit der Nutzer und stellt die Geschäftsbeziehung wie eine Art Symbiose dar, bei der auch die Entwickler – trotz der Gebühren – fürstlich verdienen.
Der Streit um Zugang und Gebühren im App Store dürfte Apple zumindest auf mittlere Sicht noch beschäftigen und zu Zugeständnissen wie externe Bezahloptionen für In-App-Käufe zwingen. Eine echte Gefahr für das margenstarke und lukrative Service-Geschäft sieht DER AKTIONÄR darin aber nicht.
Stattdessen dürfte die Sparte „Services“ auch in Zukunft kräftig wachsen und zur starken Performance des Konzerns und der Aktie beitragen. DER AKTIONÄR sieht hier noch reichlich Luft nach oben und bestätigt die Kaufempfehlung.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.