Die Commerzbank hat am Donnerstag einen Nachfolger für der scheidenden Firmenkundenvorstand Michael Reuther vorgestellt. Ab 1. Januar wird Roland Boekhout, bis 2017 Vorstandschef von ING-DiBa Deutschland und derzeit Mitglied des Management Board Banking der ING Group in den Niederlanden, die Sparte leiten.
Nach der „vertraglich üblichen Abkühlungsperiode“, wie es in einer Mitteilung der Commerzbank heißt, wartet auf Boekhout keine leichte Aufgabe in Frankfurt: Das Firmenkundengeschäft der Commerzbank ist zuletzt unter Druck geraten. Der Vorsteuergewinn der Sparte brach 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 614 Millionen Euro ein.
Einer der Gründe für diese Entwicklung ist der große Konkurrenzdruck im Geschäft mit großen Firmenkunden. Dieser wird in naher Zukunft voraussichtlich noch weiter steigen, denn im Zuge ihrer Restrukturierung will sich künftig auch die Deutsche Bank noch stärker in diesem Bereich positionieren.
Früherer ING-DiBa-Chef als potenzieller Zielke-Nachfolger?
Mit Roland Boekhout verpflichtet die Commerzbank aber einen erfahrenen Bank-Manager, der auch mit der deutschen Bankenszene sehr gut vertraut ist: Von 2010 bis 2017 war er Vorstandsvorsitzender der ING-DiBa Deutschland, die heute unter dem Namen ING Deutschland firmiert. Anschließend wechselte er in die Führung des Mutterkonzerns ING. Medienberichten zufolge wird der Niederländer in Branchenkreisen sogar bereits als potenzieller Nachfolger für CoBa-Vorstandschef Martin Zielke gehandelt.
Michael Reuther, der noch amtierende Firmenkundenchef bei der Commerzbank, sitzt seit knapp 13 Jahren im CoBa-Vorstand. Er hatte bereits im Dezember angekündigt, seinen Vertrag auslaufen lassen und die Bank verlassen zu wollen.
Aktie auf der Watchlist
Die Commerzbank-Aktie kann am Freitagmorgen zunächst an die Kursgewinne vom Vortag anknüpfen und zählt mit einem Plus von gut 1,5 Prozent zu den Spitzenreitern im MDAX. Angesichts der deutlichen Kursverluste in den vergangenen Wochen und strukturellen Herausforderungen im operativen Geschäft hält sich DER AKTIONÄR aber weiterhin zurück. Aktie beobachten!