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Netflix verliert 37 Prozent – Analysten stellen Geschäftsmodell in Frage

Netflix verliert 37 Prozent – Analysten stellen Geschäftsmodell in Frage
Foto: Ernesto S. Ruscio/GettyImages
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20.04.2022 ‧ Emil Jusifov

Der Streaming-Gigant Netflix hat mit seinem Zahlenwerk für ein Börsenbeben gesorgt (DER AKTIONÄR berichtete). Das Unternehmen verzeichnete zum ersten Mal seit zehn Jahren einen Abonnenten-Rückgang. Nachdem die Aktie bereits gestern nachbörslich um über 25 Prozent abgestürzt ist, weitet sie heute ihre Verluste auf minus 38 Prozent aus. Der Verkaufsdruck dürfte auch mit den negativen Analystenstimmen zusammenhängen.

Laut dem UBS-Analysten John Hodulik werde das Geschäftsmodell des Streaminganbieters derzeit auf eine harte Probe gestellt. Der "zunehmende Wettbewerb, konjunktureller Gegenwind und die Marktsättigung" im Steaming dürften seiner Meinung nach das Abo-Wachstum weiter belasten. Daher hat Hodulik Netflix von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und sein Kursziel von 575 auf 355 Dollar gekappt.

Auch die Analysten von Barclays stellen nun "die Beständigkeit des Geschäftsmodells" von Netflix in Frage. Es habe viel Unsicherheit gegeben rund um die Abonnentenzahl, mit einer negativen Entwicklung in drei von vier Regionen hätten aber selbst die größten Pessimisten nicht gerechnet", so Analyst Ross Sandler.

Ähnlich pessimistisch äußerte sich sein Kollege Douglas Michelson von der Credit Suisse. Jetzt, wo das Marktumfeld für den Streaminganbieter gealtert sei, suche das Management nach einem neuen Wachstumsansatz. Ausgehend vom ersten Quartal und dem Ausblick auf das zweite Jahresviertel werde das erste Halbjahr wohl düsterer als von allen befürchtet.

Netflix (WKN: 552484)

Das Anlegersentiment bei der Netflix-Aktie könnte kaum schlechter sein. Erschwerend kommt hinzu, dass nun auch die ehemals bullishen Wall-Street-Analysten sich von dem Unternehmen abwenden. Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Aktie sich mittlerweile seit ihrem 52-Wochen-Hoch gedrittelt hat.

Das Unternehmen muss nun seine Zukunftsprojekte wie werbefinanziertes Abo und Gaming noch stärker ins Visier nehmen, um neue Umsatzquellen zu erschließen und weitere Anreize für seine Abo-Kunden zu schaffen. Kurzfristig spricht jedoch wenig für steigende Kurse – insbesondere angesichts des brutalen Abwärtsmomentums, das sich im frühen Handel fortsetzt. Die AKTIONÄR-Empfehlung ist heute unter ihren Stoppkurs gerutscht und wurde verkauft.

(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Netflix.

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