Nach den schlechten Neukundenzahlen wurde Netflix von der Börse abgestraft. Am Dienstag verlor der Titel im Handel vierzehn Prozent. Doch die Experten schreiben Netflix mehrheitlich noch nicht ab.
Citigroup senkt Kursziel
Nach Zahlen hat die Citigroup ihr Kursziel für die Papiere von Netflix gesenkt. Statt 106,00 US-Dollar wird nun nur noch von einem fairen Wert von 92,00 US-Dollar ausgegangen. Nach Ansicht von Analyst Mark May dürfte sich die Aktie im Jahresverlauf mit dem Gesamtmarkt entwickeln. Grund für die Herabstufung sind neben den enttäuschenden Nutzerzahlen auch niedrigere Werte für die EBIT-Marge und den Cashflow, so May. Durch Wachstumsinvestitionen von Netflix sieht er die Kennzahlen sinken. Auf lange Sicht ist der Analyst aber von dem Unternehmen überzeugt, wie auch die Mehrzahl seiner Kollegen. Obwohl das Video-On-Demand-Portal durch Unternehmen wie Amazon zunehmend unter Druck gerät, kann Netflix bei den Gesamtnutzerzahlen niemand die Stirn bieten.
Negative Entwicklung erwartet
Im abgelaufenen zweiten Quartal hatten weltweit nur 1,7 Millionen Nutzer bei Netflix neu zugeschaltet. Erwartet worden waren aber 2,5 Millionen. Deutlich verfehlt wurde auch das Ziel in den USA. Dort konnte man nur 160.00 statt der anvisierten 500.000 Neukunden gewinnen. Nach Unternehmensangaben dürfte sich der unerfreuliche Trend im laufenden Quartal fortsetzen. Auch wegen der olympischen Sommerspiele in Brasilien rechnen Experten mit weniger Neuabschlüssen bei den Abonnements.
Abwarten
Auch wenn sich der Ausblick für Netflix langfristig wieder bessern sollte, überwiegen kurzfristig die Risiken. Das KGV ist mit 275 immer noch extrem hoch. Die bescheidene Neukundenentwicklung, die vom Unternehmen selbst für das dritte Quartal in Aussicht gestellt wurde, dürfte den Kurs belasten. DER AKTIONÄR rät weiterhin zu einem Verkauf des Papiers