+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Börsenmedien AG
21.02.2019 Andreas Deutsch

Netflix mit China-Knaller - doch die Luft wird dünner

-%
Netflix

Dem Streaming-Pionier Netflix ist ein Coup gelungen: Der US-Konzern hat sich die Rechte an dem chinesischen Überraschungs-Kinohit The Wandering Earth gesichert. Der Film hat in nur zwei Wochen 600 Millionen Dollar in China eingespielt. Dieser Deal zeigt einmal mehr das Dilemma, in dem Netflix steckt.

Wie viel Netflix für die Rechte an dem Streifen bezahlt hat, ist nicht bekannt. Doch angesichts des Erfolgs von The Wandering Earth haben die Amerikaner wohl tief in die Tasche gegriffen. Mal wieder. Im vergangenen Jahr investierte Netflix über zehn Milliarden Dollar in Content – das sind zwei Drittel des kompletten Konzernumsatzes.

Quelle: Youtube. The Sun

In Zukunft wird es noch deutlich mehr sein, denn die Konkurrenz schläft nicht und will ein ordentliches Stück vom Streaming-Markt abhaben. Nun steigen auch die Megakonzerne im Kampf um die Zuschauergunst ein. Walt Disney startet Ende des Jahr Disney+ - der Konzern ist nach der Fox-Übernahme in Sachen Content eine absolute Wucht. Und auch von Apple darf man Großes erwarten.

Durch den Vorstoß von Disney und Apple könnte es für Netflix in Zukunft schwieriger und teurer werden, Neukunden zu gewinnen. Bereits jetzt muss Netflix hierfür tief in die Tasche greifen. Die Kosten je Neukunde belaufen sich auf 87 Dollar. Zum Vergleich: Das chinesische Netflix-Pendant IQiyi muss pro Neukunde nur 13 Dollar bezahlen.

Der Börsenwert je Kunde beläuft sich bei Netflix auf aktuell 1.055 Dollar. IQiyi kommt hier lediglich auf einen Wert von aktuell 150 Dollar.

Apple im Vorteil?

Der Vorteil für Apple liegt auf der Hand: Der iPhone-Konzern hat bereits eine große, treue Kundenbasis. Derzeit sind weltweit etwa 1,5 Milliarden Apple-Geräte im Einsatz. Diese Basis für den neuen Dienst ist für Apple Gold wert. Die App (iTunes) ist bereits auf den Geräten installiert. Startet der Dienst, werden viele Nutzer neugierig – und ein Abo abschließen.

Auch Disney ist eine Macht im Kampf gegen Netflix. Der Micky-Maus-Konzern hat im vergangenen Jahr die Rechte an etlichen Fox-Serien und -Filmen erworben und ist, was Content angeht, jetzt noch stärker unterwegs. Disney-CEO Bob Iger hat bereits angedeutet, dass Disney+ ein paar Dollar günstiger wird als Netflix. Vorteil Disney.

Grafik: Netflix hoch bewertet

Nicht mehr alles rosarot

Mit einem 19er-KGV von 79 und einem 2020er-KGV von 51 ist Netflix alles andere als Schnäppchen. Wer investiert ist, beachtet den AKTIONÄR-Stopp bei 260 Euro.

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Netflix - €

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern