Die Netflix-Papiere präsentieren sich weiterhin relativ robust und notieren trotz des jüngsten Rücksetzers über der 50- und 100-Tage-Linie. Aus charttechnischer Sicht scheint damit die Bodenbildung abgeschlossen zu sein. Die Investmentbank Goldman Sachs bleibt dennoch skeptisch und sieht noch gehöriges Abwärtspotenzial.
Das Kursziel der Experten liegt bei 186 Dollar, was knapp 20 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau liegt. Analyst Eric Sheridan führt die dynamische Erholungsrally des Papiers insbesondere auf die besser als befürchtet ausgefallenen Quartalszahlen. Der Markt habe jedoch nun höhere Erwartungen an den Streaming-Anbieter.
„Wir glauben weiterhin, dass Netflix an seiner Fähigkeit gemessen wird, der steigenden Wettbewerbsintensität der Branche standzuhalten und zwei wichtige strategische Initiativen umzusetzen – das harte Durchgreifen gegen die Weitergabe von Passwörtern und die Einführung einer werbegestützten Abonnentenstufe“, sagte er.
Langfristig würde die Netflix-Aktie im Falle einer erfolgreichen Umsetzung dieser Initiativen ihre Underperformance gegenüber dem Gesamtmarkt aus der jüngsten Vergangenheit überwinden. Allerdings bleibe "der Einblick in das Timing, den Erfolg und die Art und Weise, wie diese Initiativen an Dynamik gewinnen werden, gering", so Sheridan.
Die operativen Probleme von Netflix sind zweifelsfrei noch nicht überwunden. DER AKTIONÄR bewertet jedoch die Erfolgswahrscheinlichkeit der Initiativen des Streaming-Giganten zur Unterbindung der Passwortweitergabe und werbefinanziertem Abo optimistischer als Goldman Sachs. Auch die Gaming-Offensive des Konzerns dürfte schon bald für neue Wachstumsimpulse sorgen. Gewinne laufen lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Netflix