Nach der Berichtssaison stehen Anfang Juni vor allem die Hauptversammlungen im Blickpunkt. Während die DAX-Konzerne ihre Aktionäre bereits zum jährlichen Treffen eingeladen haben, stehen sowohl in der zweiten Reihe in Deutschland als auch in den USA viele Termine noch an. Kaum Kritik dürfte es auf der Hauptversammlung des Streaming-Anbieters Netflix geben.
Neuer Megadeal
In den vergangenen Monaten kannte die Netflix-Aktie nur die Richtung nach oben. Starke Quartalszahlen und das anhaltende Nutzerwachstum sorgten trotz der hohen Bewertung mit einem 2019er-KGV von 74 für eine beeindruckende Rallye. Jetzt hat Netflix mit einem Megadeal wieder für Aufsehen gesorgt. Der frühere US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle wurden für eine Kooperation gewonnen.
Mit ihrer eigens gegründeten Produktionsfirma Higher Ground werden die Obamas sowohl Serien und Filme als auch Dokumentationen produzieren. In einigen Shows soll das frühere Präsidenten-Ehepaar auch selbst vor der Kamera zu sehen sein. Erste Veröffentlichungen werden im Mai 2019 erwartet. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass der Kanal für eine Auseinandersetzung mit der aktuellen US-Politik unter Donald Trump genutzt wird. Für Netflix ist der Deal dennoch beachtlich: Es ist der erste derart umfangreiche TV- oder Streaming-Deal mit einem früheren US-Präsidenten. Zudem grenzt sich der Konzern mit einem weiteren prominenten Namen von der wachsenden Konkurrenz ab.