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02.03.2023 Marion Schlegel

Netflix: „Dies würde am Ende den Verbrauchern schaden“

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Netflix

Netflix-Co-Chef Greg Peters hat die Forderung europäischer Netzbetreiber nach einer Abgabe für große Online-Dienste zurückgewiesen. Dies würde Investitionen in Inhalte senken, Internet-Verträge weniger attraktiv machen und am Ende den Verbrauchern schaden, sagte Peters am Dienstag beim Mobile World Congress in Barcelona.

Der frisch ernannte Co-Chef des Videostreaming-Riesen betonte auch, die Kosten der Netzbetreiber seien ungeachtet des stark gestiegenen Datenvolumens in den vergangenen Jahren gleich geblieben.

Netflix (WKN: 552484)

Europäische Netzbetreiber wollen schon seit Jahren Plattformen mit hohem Datendurchsatz zur Kasse bitten. Der jüngste Start von EU-Konsultationen zu dem Thema gibt der Telekom-Branche Hoffnung, ans Ziel zu kommen. In Barcelona hieß es, die fünf größten Online-Dienste verursachten rund 55 Prozent des Datenverkehrs. Das koste europäische Netzbetreiber etwa 15 Milliarden Dollar jährlich.

Peters betonte im Gegenzug, Netflix habe durch die Weiterentwicklung von Streaming-Technologien die Übermittlung seiner Serien und Filme effizienter gemacht. So habe man 2020 bei gleicher Bildqualität nur den halben Datendurchsatz wie 2015 gebraucht. Auch gewähre Netflix Telekom-Firmen kostenlos Zugang zum eigenen Netzwerk, in das man mehr als eine Milliarde Dollar gesteckt habe.

Peters verwies zudem darauf, dass Netflix in den vergangenen fünf Jahren mehr als 60 Milliarden Dollar in die Produktion von Inhalten investiert habe. Unterhaltungskonzerne könnten auch argumentieren, dass die Netzbetreiber stattdessen ihnen Geld für den Zugang zu Inhalten zahlen sollten. "Aber wir fordern das nicht." Der Netflix-Manager warnte auch, dass die Abgabe mit der Zeit nicht nur die heutigen großen Online-Player treffen dürfte, denn die klassischen TV-Sender gingen auch zum Streaming über. Mit der Zeit würden sie mehr Datenvolumen erzeugen als heutige Streaming-Player.

Netflix hat in den vergangenen Monaten ordentlich Boden gut machen können. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Juni vergangenen Jahres notiert das Papier derzeit 80 Prozent im Plus. Zuletzt setzten aber nach der Ankündigung niedrigerer Abopreise Gewinnmitnahmen ein. Nun gilt es die 90-Tage-Linie zu verteidigen. Auch wenn es immer wieder Störfeuer gibt, mittelfristig stimmen die Aussichten. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 250,00 Euro investiert.

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