Der Bausoftwareanbieter Nemetschek sieht die Geschäftslage nach einem unerwartet guten dritten Quartal nun besser. Der Umsatz sollte im Gesamtjahr im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen, teilte der MDAX-Konzern am Donnerstag in München mit. Zuvor hatte Nemetschek mit einem stabilen bis leicht wachsenden Erlös kalkuliert. Die operative Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte mit 28 bis 29 Prozent ebenso besser ausfallen als bisher mit über 26 Prozent geplant.
Im dritten Quartal hat Nemetschek den Umsatz vor allem dank des Wachstums bei Abonnements um 7,5 Prozent auf 148,6 Millionen Euro erhöht. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte um 9,1 Prozent auf 46,7 Millionen Euro. Mit den Werten schnitt Nemetschek besser ab, als von Analysten erwartet. Unter dem Strich stand ein Konzernüberschuss von 25,2 Millionen Euro nach 54 Millionen vor einem Jahr, als ein Sonderertrag durch einen Anteilsverkauf den Gewinn in die Höhe getrieben hatte.
"Durch unsere engen Kundenbeziehungen, der breiten Diversifizierung bei Zielbranchen und Regionen sowie durch den steigenden Anteil wiederkehrender Umsätze haben wir die Corona-Krise bisher besser bewältigt als zunächst erwartet", resümiert Dr. Axel Kaufmann, Sprecher des Vorstands und CFOO der Nemetschek Group. "Auch wenn wir momentan leichte Erholungstendenzen im Markt sehen, müssen wir davon ausgehen, dass die globale Covid-19-Pandemie mit dem starken Wiederanstieg an Infektionszahlen unsere Geschäftsentwicklung kurzfristig weiter beeinflussen wird. Vorsicht bleibt also oberstes Gebot. Mittel- und langfristig sehen wir aber weiterhin großes Potenzial in unseren Endmärkten. Wir werden daher auch wieder verstärkt investieren, um unsere Kunden auch weiterhin mit unseren innovativen Lösungen bei ihrem digitalen Wandel zu unterstützen."
Die Aktie von Nemetschek reagiert am Donnerstagvormittag mit einem deutlichen Kursanstieg von mehr als sieben Proeznt auf die erhöhte Prognose. Damit hat sich das Papier wieder der wichtigen 200-Tage-Linie genähert. Ein nachhaltiger Sprung darüber wäre ein deutliches positives Signal.
(Mit Material von dpa-AFX)