Erst die Vorwürfe des Shortsellers Hindenburg Research, die den Rücktritt von Gründer Trevor Milton auslösen, dann der magere Deal mit General Motors (GM) sowie die Reduzierung der Beteiligung des Großaktionärs Bosch: Eine negative Nachricht jagte bei Nikola in den vergangenen Monaten die nächste. Die Analysten sind gespalten.
Drei Kaufempfehlungen
Von den sechs Analysten bei Bloomberg, die sich mit Nikola beschäftigen, raten drei zum Kauf, zwei empfehlen die Aktie zu halten, ein Analysehaus spricht eine Verkaufsempfehlung aus. Das Kursziel der Experten liegt im Schnitt bei 30 US-Dollar. Damit hat die Aktie derzeit noch ordentlich Luft nach oben.
Zu den optimistischeren Analysten gehört Paul Coster von der US-Bank JPMorgan. Er hat das Kursziel zwar nach den Quartalszahlen erneut gesenkt, aber nur geringfügig um einen Dollar. Sein Kursziel liegt nun bei 40 Dollar und er sieht die Aktie weiter als gute Investition. Die Resultate hätten insgesamt die Prognosen getroffen, schrieb er im November. Der Verlust sei niedriger als befürchtet und die Liquidität höher als erwartet ausgefallen.
Das Analysehaus RBC traut dem Tesla-Konkurrenten deutlich weniger zu, vor allem, nachdem die geplante Aktienbeteiligung von General Motors geplatzt ist. Analyst Joseph Spak senkte sein Kursziel daraufhin von 19 auf 17 US-Dollar, beließ seine Bewertung aber bei "Sector Perform". Nun gebe es keinen Verwässerungseffekt für die Aktien, schrieb er. Die Absage eines gemeinsam produzierten Elektro-Pick-Up sei mittelfristig kein Beinbruch.
Nikola ist nach der Fusion mit VectoIQ mit einigen Vorschusslorbeeren an der Börse gestartet. Der negative Newsflow in den letzten Monaten hat bei der Aktie klare Spuren in Form von fallenden Kursen hinterlassen. Der Wert ist zum Zocker-Papier verkommen.
(Mit Material von dpa-AFX)