Mit Milliarden-Programmen will Spanien bis 2030 zu einer Supermacht für grünen Wasserstoff werden. Für den dafür nötigen Bau inländischer Pipelines und für die Errichtung von zwei Lagerstätten seien Investitionen von 3,5 Milliarden sowie knapp 1,2 Milliarden Euro vorgesehen, erklärte der geschäftsführende CEO von Enagás, Arturo Gonzalo Aizpiri, auf einer Wasserstoff-Konferenz in Madrid.
Diese Projekte sollen alle in den kommenden Monaten ausgeschrieben werden. Hinzu kommt der Bau der Untersee-Pipeline H2MED von Barcelona nach Marseille, der rund 2,5 Milliarden Euro kosten soll und eines der wichtigsten Themen beim spanisch-französischen Gipfel am Donnerstag in Barcelona war. Portugal soll an diesem Projekt teilnehmen. Als grün wird Wasserstoff dann bezeichnet, wenn er bei der Elektrolyse mit erneuerbarer Energie gewonnen wird.
Enagás schätzt, dass Spanien 2030 ein Produktionspotenzial von bis zu drei Millionen Tonnen jährlich haben wird. 1,3 Millionen Tonnen dieses Wasserstoffs sollen im Inland verbraucht, der Rest soll über H2MED in andere europäische Länder exportiert werden. Das werde etwa zehn Prozent der gesamten Nachfrage in Europa entsprechen. 2040 will Spanien dann bis zu vier Millionen Tonnen produzieren.
Elektrolyse-Hersteller und -Betreiber in den Startlöchern
"Um das Wachstum der Geschäftsmöglichkeiten auf dem iberischen Elektrolyseur-Markt zu beschleunigen", haben sich im Mai 2021 bereits der US-Motorenhersteller Cummins (Elektrolyse-Technologie durch Übernahme von Hydrogenics erworben) und Iberdrola zusammengeschlossen (DER AKTIONÄR berichtete).
$NEL-CEO @jonandrelokke:"Australia is moving forward in case of big projects. We see also high activities in Southern Europe, especially in Portugal and Spain." #Hydrogen #Wasserstoff @nelhydrogen @aktionaer https://t.co/jxpzM6A0GW
— Michel Doepke (@doepke_michel) March 2, 2021
Aber auch der norwegische Elektrolyse-Player Nel hat Chancen. Bereits vor dem Deal mit Cummins zählte Iberdrola zur Kundschaft der Skandinavier. Spanien könnte sich erst recht für den französischen Wasserstoff-Produzenten Lhyfe zu einem der wichtigsten Märkte entwickeln. Die Gesellschaft ist im Mai 2022 mit dem Windenergieproduzenten EDP Renewables eine Industrievereinbarung im Bereich der grünen Wasserstofferzeugung eingegangen.
Immer mehr Länder erkennen das Potenzial von grünem Wasserstoff. Spanien bietet in den kommenden Jahren erhebliches Wachstumspotenzial für Pure-Player wie Nel oder Lhyfe, die sich beide auf der Kaufliste des AKTIONÄR befinden. Wer breit gestreut am europäischen Wasserstoff-Aufschwung partizipieren will, greift zum Indexzertifikat (WKN: DA0AA0) auf den E-Wasserstoff Europa Index, in dem auch die beiden Titel vertreten sind. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
(Mit Material von dpa-AFX)
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