Die früheren Highflyer rund um das Thema Wasserstoff Nel, Ballard Power und ITM Power haben zuletzt herbe Rückschläge hinnehmen müssen. Die Aktien sind regelrecht abgestürzt. Dabei wird Wasserstoff zunehmend in der Praxis eingesetzt – wie ein Beispiel aus Bayern zeigt.
Der Mireo Plus H, entwickelt von der Siemens-Tochter Siemens Mobility, repräsentiert die nächste Generation von Wasserstoffzügen und gilt als Wegbereiter für den emissionsfreien Betrieb auf Langstrecken – und das ohne Oberleitung. Anstelle von Strom wird der Zug mit Wasserstoff betrieben. Dafür ist der Mireo mit einem Wasserstofftank und einer Brennstoffzelle ausgestattet.
Ballard liefert die Zellen
Die von Ballard Power in Kooperation mit Siemens Mobility gefertigten Brennstoffzellen für den Zug liefern eine Leistung von 200 Kilowatt. Die Zellen sowie die Wasserstofftanks sind auf dem Dach des Zuges untergebracht, der als Zweiteiler ausgelegt ist, wobei jeder Zugteil ein eigenes Brennstoffzellensystem hat.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, soll der Wasserstoffzug in den kommenden zweieinhalb Jahren seine Alltagstauglichkeit bei der Bayerischen Regiobahn (BRB) von Augsburg aus unter Beweis stellen. Am 16. Dezember wird der Zug in den Regelbetrieb genommen und steht den Fahrgästen auf den Strecken nach Peißenberg und Füssen zur Verfügung.
Auch wenn Wasserstofftechnologien zunehmend ihren Weg in den Alltag finden, bleibt es ein langer Weg, bis sie sich vollständig durchsetzen. Es braucht mehr als Pilotprojekte, damit die Wasserstoff-Pure-Player profitabel werden. Dass es diese aktuell nicht sind, zeigt sich auch in den düsteren Chartbildern von Nel, Ballard Power und ITM Power eindrucksvoll. Anleger lassen die Finger von den H2-Aktien.