Der äußerst volatile Kursverlauf der Aktie der National Bank of Greece scheint die Kleinanleger förmlich zu elektrisieren. Die Papiere des größten Kreditinstituts Griechenlands zählen derzeit zu den gefragtesten Titeln an der Börse. Doch lohnt sich der Einstieg bei der Aktie überhaupt?
Ganz klar: Ein Kauf der Aktie der National Bank of Greece (NBG) ist eine klare Wette auf den Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Schließlich drohen im Falle eines „Grexit“ erhebliche Verluste. Andererseits verfügen die Titel der Großbank nach der Talfahrt der vergangenen Monate auch über großes Nachholpotenzial. Im Vergleich zur Alpha Bank und der Piraeus Bank verfügt die NBG vor allem in der Türkei über ein starkes Standbein im Ausland. Fast die Hälfte der Einnahmen wird außerhalb des kriselnden griechischen Heimatmarktes erzielt. Des Weiteren sehen Analysten den fairen Wert der Aktie deutlich über dem aktuellen Kursniveau.
Weiterhin schwarze Zahlen erwartet
Die Experten rechnen indes derzeit immer noch damit, dass die NBG selbst in diesem äußerst schwierigen Umfeld für das Gesamtjahr schwarze Zahlen schreiben kann. So wird bei Einnahmen von 3,8 Milliarden Euro mit einem Gewinn von 20 Millionen Euro (0,01 Euro je Aktie) gerechnet. Für das kommende Jahr rechnen Analysten mit Erträgen von 4,1 Milliarden Euro sowie einem Überschuss von 560 Millionen Euro (0,15 Euro pro Anteilschein). Damit würde das KGV auf 7 sinken.
Diese Schätzungen sind aber natürlich mit äußerster Vorsicht zu genießen. Kein Mensch kann aktuell genau prophezeien, welche Auswirkungen ein Grexit auf das Konzernergebnis der Großbank hätte. Auch bei einem Verbleib in der Eurozone muss abgewartet werden, inwieweit die geplanten Sparvorschläge die ohnehin schon stark gebeutelte Wirtschaft in Griechenland weiter schwächen.
Nur für Zocker!!!
Die NBG bleibt ein ganz heißes Eisen, das Anlegern hohe Gewinne bescheren könnte, aber genauso gut auch äußerst schmerzhafte Verluste. Die Aktie ist daher natürlich ausnahmslos für Zocker geeignet. Diese sollten ihr Engagement relativ gering halten und unbedingt mit einem Stoppkurs absichern.