Der Nasdaq100-Index ist gestern nicht nur auf ein neues Allzeithoch geklettert, er hat auch erstmals die runde Marke von 8.000 Punkten überschritten. Häufig werden solche Marken medial kolportiert. Aber ist es auch von besonderer Bedeutung, wenn eine runde Indexmarke erstmals passiert wird? Ich bin der Frage einmal anhand runder Tausend-Marken der Indizes DAX, MDAX, ATX, Dow Jones, S&P500 und Nasdaq100 nachgegangen.
Sehr bullishe Ergebnisse für den Nasdaq100
Zunächst der Nasdaq100-Index: Auf den Bruch der sieben runden Marken 1.000 bis 7.000 Punkte folgten in aller Regel starke, weitere Zugewinne. Im Durchschnitt ging es im folgenden Handelsmonat um weitere xx Prozent nach oben. Auffällig, wenn auch nicht allzu verwunderlich: Alle runden Marken wurden mit Ausnahme von 2018 in starken Boomphasen genommen (1997 bis 2000, 2017 bis heute).
Gibt es den „Runde Marken“-Effekt wirklich?
Gibt es den „Runde Marken“-Effekt wirklich?Ist der angedeutete Effekt ein stabiles Phänomen? Die sieben Beispiele vom Nasdaq100 liefern hierfür natürlich keinen ausreichenden Beleg. Betrachten wir also einmal ein paar andere Indizes: DAX, MDAX, ATX, Dow Jones und S&P500. Hier die analog berechneten Ergebnisse:
Die Auswertung zeigt: Erstmalige Überquerungen einer runden Marke sind nicht konsistent bullish. Im Durchschnitt (unterste Zeile) stiegen die Indizes in den darauffolgenden Perioden etwa genau so stark wie sonst auch. Die Ergebnisse des Nasdaq100 bilden also einen positiven Ausreißer - allgemein ergeben sich nur weitgehend marktübliche Renditen in der Folge.
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