Es wirkt im ersten Moment verwirrend: Die Bank of America zählt zwar dieses Jahr nicht zu den chronischen Dauerbullen – aber eine explizite Verkaufsempfehlung für den Nasdaq? Gemeint ist allerdings nicht der Tech-Index Nasdaq 100, sondern die Aktie des Börsenbetreibers. Der Kurs gerät heute prompt unter Druck.
Die Bank of America hat Nasdaq OMX (Nasdaq, Inc.) von „Kaufen“ auf „Verkaufen" abgestuft und das Kursziel von 65 auf 58 US-Dollar gesenkt. Analyst Craig Siegenthaler verwies auf die relative Bewertung der Aktie des Börsenbetreibers und ein sich verlangsamendes Wachstum. Die Aktie zähle zu den teuersten unter den von ihm bewerteten Branchentiteln und werde mit einem Rekordaufschlag im Vergleich zu den Wettbewerbern gehandelt, schrieb er.
Siegenthaler rechnet zugleich mit einem Wachstumsrückgang in zahlreichen Geschäftsbereichen und sieht bessere Alternativen. Die Aktie verliert aktuell rund fünf Prozent – und sinkt damit unter das Kursziel der Bank of America. (Hinweis: Die oben angezeigten Kursdaten auf der Webseite auf Euro-Basis sind unter Umständen noch nicht aktuell.)
Ein geschätztes Kursgewinnverhältnis von um die 20 für die kommenden Jahre wirkt in der Tat nicht besonders günstig in der gegenwärtigen Börsenphase. Börsenbetreiber machen zwar grundsätzlich immer ein Geschäft, solange die Kunden handeln, allerdings sinken erfahrungsgemäß die Umsätze in zähen Phasen. DER AKTIONÄR hat die Aktie nicht auf seiner Empfehlungsliste.
(mit Material von dpa-AFX)