Die Aktie des IT-Dienstleisters steht kurz nach Börsenstart stark unter Druck. Grund hierfür sind die enttäuschenden Q2-Zahlen, welche das Unternehmen heute veröffentlicht hat. Bereits am Freitag hatte Nagarro seine Jahresprognose nach unten korrigiert und damit nichts Gutes erwarten lassen.
Nagarro verzeichnete im zweiten Quartal, trotz gestiegener Umsätze, einen deutlichen Rückgang des Gewinns. Der Quartalsumsatz stieg um acht Prozent auf 226,8 Millionen Euro, während das um Sondereffekte bereinigte EBITDA um 28 Prozent auf 28,9 Millionen Euro einbrach. Das Management führt dies auf überschüssige Kapazitäten in der Softwareentwicklung zurück und hat darauf reagiert, indem es Gehälter und Mitarbeiterzahlen angepasst hat. Positive Effekte dieser Maßnahme erhofft sich die Unternehmensführung im zweiten Halbjahr.
Bereits am vergangenen Freitag hatte Nagarro seine Prognosen für 2023 erneut gesenkt. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit einem Umsatz von etwa 915 Millionen Euro statt ursprünglich über einer Milliarde Euro. Bereits im Mai hatte man den Umsatz auf 940 Millionen Euro reduziert. Bei der Bruttomarge strebt das Unternehmen nun 26 Prozent an, zwei Prozentpunkte weniger als zuvor. Die EBITDA-Marge soll statt 15 Prozent nun bei 13 Prozent liegen.
Sollte Nagarro seine Probleme nicht bald in den Griff bekommen, dürfte die Aktie noch weiter abstürzen. Daher empfiehlt DER AKTIONÄR die Aktie zu shorten, mit einem Stopp bei 80 Euro und einem ersten Zielkurs von 70 Euro.