Die Aktie von Nagarro steht zum Wochenschluss deutlich unter Druck. Die Papiere setzen damit die Talfahrt der vergangenen Tage weiter fort. Dem Vernehmen nach ist die Gesellschaft in den Fokus von Shortsellern geraten. Ein kritischer Bericht in der “Wirtschaftswoche” rundet das negative Bild ab.
In dem Bericht der "Wirtschaftswoche" mit dem Titel "Rote Flaggen" heißt es unter anderem: “Nagarros Zahlen sind nicht auf der ganzen Linie überzeugend.” Die Mitarbeiter hätten zwischen Januar und September 2022 viel gearbeitet, aber die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Unternehmens seien in die Höhe geschossen. Dann nennt das Wirtschaftsmagazin "acht Punkte", die Fragen aufwerfen würden, wie etwa ein vergleichsweise geringer Umsatz je Mitarbeiter.
Zuletzt bauten die Investmentfirmen Kairos und SIH Partners laut Meldungen im Bundesanzeiger ihre Leerverkaufspositionen aus. SIH Partners setzt inzwischen bei 2,64 Prozent der ausgegebenen Aktien auf fallende Kurse. Zu Wochenbeginn hatten sie noch 0,5 Prozent Shortquote gemeldet.
Nagarro steht seinen Kunden der bei Transformation, Anpassung an neue Gegebenheiten und dem Neuaufbau mit seinen digitalen Dienstleistungen zur Seite. Die indische Gesellschaft ist spezialisiert auf selbst entwickelte digitale Produkte und IT-Dienstleistungen für Kunden, bei denen keine marktverfügbare Standardsoftware infrage kommt. Der IT-Dienstleister meldete in der Vergangenheit eine ganze Serie an Prognoserhöhungen. Ob am Ende mit dem Geschäftsmodell des ehemaligen Allgeier-Spin-offs etwas nicht passt, ist für außenstehende Anleger aber nur schwer zu bewerten. Man muss abwarten, ob und wie das Unternehmen und die Analysten auf den Bericht reagiert.
Am Ende einer rabenschwarzen Woche hat die Aktie rund ein Viertel an Wert verloren. Ob es zeitnah zu einer Gegenbewegung kommt, ist derzeit fraglich. Anleger warten die weitere Entwicklung daher an der Seitenlinie ab.
(Mit Material von dpa-AFX)