XXXLutz will den Berliner Online-Möbelhändler Home24 übernehmen. Der Möbelriese teilte am Mittwochabend mit, er beabsichtige den Aktionären von Home24 im Rahmen eines Übernahmeangebots 7,50 Euro je Aktie anzubieten. Die Aktie springt um über 120 Prozent an. Wie an der Börse üblich, ziehen im Windschatten weitere E-Commerce-Aktien mit an.
DER AKTIONÄR hat bereits über die Details des Übernahmeangebots berichtet: Die Home24-Offerte liegt um 124 Prozent über dem Schlusskurs der Aktie am Dienstag, ist allerdings weit vom Ausgabekurs beim Börsengang im Juni 2018 von 28,50 Euro entfernt. Die Führungsspitze von Home24 unterstützt das Übernahmeangebot.
Wie viele andere Onlinehändler leidet auch Home24 unter sinkenden Umsätzen, weil die Konsumenten angesichts des Ukrainekrieges und der hohen Inflation ihr Geld zusammenhalten. Home24 selbst hatte erst im Frühjahr die Übernahme der Haushaltswaren-Kette Butlers abgeschlossen.
Home24-Chef Marc Appelhoff erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, gerade angesichts der aktuellen Konsumflaute werde der neue Investor Home24 mehr Robustheit verschaffen. Das Unternehmen werde bei Einkauf und Logistik von der Unterstützung des Möbelriesen profitieren, aber weiterhin als eigenständiges Unternehmen agieren.
Ein Blick auf den heimischen Kurszettel zeigt: Im Sog des Übernahmeangebots springen die Aktien von anderen Online-Händlern mit an. Vor allem die Papiere von Online-Möbelhändler Westwing sind gefragt.
Daneben rücken aber auch Werte aus anderen Branchen wie die Aktien der E-Commerce-Fahrradplattform Bike24, der digitalen Modeplattform About You oder die Papiere der Global Fashion Group als führendes Lifestyle- und Modeunternehmen nach monatelanger Talfahrt in den Fokus von Spekulanten.
DER AKTIONÄR bleibt bei derartigen Übernahmespekulationen vorerst an der Seitenlinie, wird weitere M&A-Aktivitäten und potenzielle Übernahme-Kandidaten aber branchenübergreifend unter die Lupe nehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)