Die ING gilt als eine der Vorzeigebanken in der Eurozone. Die niederländische Bank operiert in Deutschland ausschließlich mit einem Online-Angebot und ist damit Marktführer bei den Direktbanken. Doch nach schwachen Quartalszahlen schraubt der Konzern seinen Anspruch zurück. Ist das ein Fehler?
In den Monaten Juli bis September verdiente die ING 788 Millionen Euro und damit 41 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Prognose der Analysten von 844 Millionen Euro wurde damit gerissen. Grund dafür waren sinkende Erträge, höhere Kosten und eine gestiegene Vorsorge für Kreditausfälle. Die Aktie notiert heute satt im Minus.
Weitere Stellenstreichungen, Filialen werden geschlossen
Die niederländische Großbank ING will nach einem schwachen Ergebnis im dritten Quartal die Kosten weiter drücken. Aus diesem Grund will die Bank bis Ende 2021 rund 1000 Stellen streichen. Gespart werden soll unter anderem bei der Entwicklung von Produkten und der digitalen Integration sowie durch die Schließung von Filialen, wie die im EuroStoxx 50 notierte Bank am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Die ING beschäftigte zuletzt rund 53 000 Mitarbeiter.
In den vergangenen Jahren zählte die ING zu den am schnellsten wachsenden Banken in Europa. Über Online-Dienste wurden Millionen neuer Kunden gewonnen. Doch die Niedrigzinsphase und gestiegene Rechtskosten drücken auf die Gewinnmarge. Zu hoffen bleibt, dass die Bank nicht die Axt an ihren Erfolg legt und zu viel im Digitalbereich spart. Die Aktie ist derzeit keine laufende Empfehlung.
Mit Material von dpa-AFX.