Mit einem Anstieg von 80 Prozent allein in den ersten drei Monaten 2024 spielt die Aktie von Nvidia auch innerhalb der "Magnificent 7" in einer besonderen Liga - der eigenen. Keine Aktie hat sich auch nur annähernd so stark entwickelt wie die des KI-Darlings. In den letzten Tagen zeigten sich allerdings erste Ermüdungserscheinungen im Kurs und vom Rekordhoch ist das Papier schon ein gutes Stück weit entfernt. Droht jetzt die Korrektur?
Bei 974 Dollar ist scheinbar erst einmal der Deckel drauf. Das Rekordhoch bei Nvidia datiert vom 8. März und beinhaltet ein Menge Vorschusslorbeeren, darunter die Entwicklerkonferenz. Nach Ansicht des AKTIONÄR hat der Konzern abgeliefert, vor allem, was die selbstbewusste Preisgestaltung der neuen KI-Plattform Blackwell betrifft, die auf Höhe der Vorgängertechnologie liegt und Nvidia auf absehbare Zeit seine traumhaften Gewinnmargen (>50%) sichert.
Trotz aller Erfolge im operativen Geschäft klappte es im März nicht mit dem Sprung über die "magische" 1.000-Dollar-Hürde. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich Nvidia schlecht entwickelt hätte. Im Gegenteil. Im Konzert der Großen sticht die Performance der Aktie mit +82 Prozent deutlich hervor. Der Zweitplatzierte, Meta, bringt es auf +38 Prozent, gefolgt von Amazon (+19%), Microsoft (+13%) und Alphabet (+11%). Apple und Tesla schlossen die ersten drei Monate mit -12 Prozent bzw. -30 Prozent schwach bis sehr schwach ab.
Der Chart belegt die deutliche Outperformance von Nvidia (schwarze Linie) zu Meta (blau) und insbesondere Tesla (grün) innerhalb der "Magnificent 7".
Zuletzt tat sich Nvidia schwer damit, neue Euphorie unter den Anlegern zu entfachen und damit wächst automatisch die Sorge vor einer Korrektur. Am Ostermontag – an der Wall Street wurde gehandelt – schloss die Aktie unverändert bei 903 Dollar und somit rund 7,3 Prozent unter dem Rekordhoch. Hier bereits von einer Korrektur ist allerdings zu früh. Per Definition liegt eine Korrektur erst bei einem Rückgang um mindestens 10 Prozent (jedoch nicht mehr als 20 Prozent) vor.
Natürlich besitzt niemand eine Glaskugel, doch selbst für den Fall, dass Nvidia tiefer abtaucht: so what? Nach Einschätzung des AKTIONÄR würde sich in diesem Fall höchstens eine attraktive Einstiegsgelegenheit bieten. Der Konzern wächst in einem unglaublich hohen Tempo, allein seit 2021 haben sich die Umsätze auf zuletzt rund 60 Milliarden Dollar mehr als ver3facht. Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Erlöse auf 110 Milliarden Dollar explodieren und im darauffolgenden auf 133 Milliarden Dollar weiter wachsen. KEIN anderes Unternehmen verzeichnet in dieser Größenordnung ähnliche Zuwächse. Weltweit.
Doch nicht nur die Erlöse erhöhen sich im Eilzugtempo. Nvidias traumhafte Nettomarge jenseits der 50-Prozent-Marke sorgt für sprudelnde Gewinne. Die Blackwell-Plattform mit Preisen zwischen 30.000 bis 40.000 Dollar spricht für ein Anhalten der Dynamik. Ernsthafte Konkurrenz ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht. Nvidias CEO Jensen Hunang wies zuletzt abermals darauf hin, dass ihm die Kunden die Bude einrennen und Nvidias Auftragseingänge die Produktionskapazitäten weit übersteigen.
Die KI-Story ist also intakt. Für investierte Anleger bedeutet das, Ruhe zu bewahren, die Position zu halten und geduldig auf den nächsten Schub zu warten. Wie die Historie zeigt, kann diese Phase durchaus ein paar Wochen (oder sogar Monate) andauern (siehe Chart).
Wer den Zug bislang verpasst hat, kann auf einen Kursrücksetzer spekulieren und den Kauf nachholen. Eine interessante Marke für eine erste kleine Position liegt bei 834,17 Dollar. Das Niveau markiert das untere Level der letzten Aufwärtsbewegung. Fällt der Kurs darunter, bietet sich die runde Marke von 800 Dollar zum Kauf an, gefolgt von 743 Dollar. Anleger, die auf deutliche niedrigere Niveaus hoffen, könnten indes enttäuscht werden. Mit dem Ablauf von Q1 stehen ab Monatsende die Quartalszahlen zur Veröffentlichung an und damit kommt wieder neue Fantasie in den Markt.
Nvidia ist eine laufende Empfehlung im AKTIONÄR und seit der Empfehlung im Herbst 2022 beträgt das Plus rund 570 Prozent. Eine Abkühlung des Kursniveaus ist denkbar und angesichts der Wertentwicklung sogar wünschenswert. Nicht investierte Anleger nutzen Rücksetzer auf die genannten Niveaus zum gestaffelten Einstieg. Alle anderen lehnen sich entspannt zurück und warten auf den nächsten Kursschub. Angesichts des irren Wachstumstempos ist ein solcher eine Frage des Wann, nicht des Ob.
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