Das neue Jahr hat an den Börsen begonnen, wie das alte endete: volatil. Anleger sollten sich dennoch nicht verunsichern lassen, denn die Zeichen stehen auf steigende Aktienkurse. Das sagt die Schweizer Großbank UBS und verrät auch gleich, wo man sein Geld investieren sollte.
Hohes Potenzial
Chinesische Aktien galten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2018 als pures Depot-Gift, der Aktienmarkt zu den schlechtesten Performern weltweit. Dieses Jahr dürfte sich das Blatt jedoch wenden, ist sich Gao Ting sicher. Der Aktienexperte der UBS glaubt, dass durch den 25-prozentigen Kursverfall der vergangenen Monate viele negative Szenarien für die chinesische Volkswirtschaft bereits eingepreist seien.
Für Chinas CSI 300 Index sieht er ein Jahresendziel von 3.800 Punkten (Ende 2018: 3.010). Der Index umfasst die 300 wichtigsten chinesischen Aktien an den Börsen Shanghai und Shenzen. "Der Großteil der Kursgewinne resultiert aus einer Erholung der Bewertungen, die aktuell ein viel zu pessimistisches Szenario für Chinas Wirtschaft reflektieren." Obwohl sich das Gewinnwachstum in den nächsten zwölf Monaten abschwächen werde, betrage es noch immer 5,4 Prozent, gibt Ting zu bedenken.
Der CSI 300 wird aktuell mit dem 11,2-fachen der Gewinne bewertet gegenüber einem historischen KGV von 18,3. Würde der Index auf seinen Durchschnittswert steigen, entspräche dies einem Anstieg von mehr als 60 Prozent, hat Bloomberg errechnet.
Die Einschätzung Tings spiegelt die (positive) Meinung vieler Analysten für chinesische Werte wider. Der Tenor: Die Anleger haben angesichts des Handelskriegs zwischen den USA und China überreagiert und eine pessimistische Sichtweise auf die Wirtschaft eingenommen, die durch die jüngsten Daten nicht zu rechtfertigen ist.
So rechnet die Weltbank für das laufende Jahr zwar mit einem Rückgang des chinesischen BIP gegenüber dem Vorjahr. Der prognostizierte Wert von plus 6,2 Prozent liegt dennoch weit über dem, was westliche Industrienationen wie die USA (erwartet: +2,9%) oder auch Deutschland (+1,1%) erreichen.