Sechs Kurszielerhöhungen – so reagiert der Markt am Freitag auf die Zahlen von Gerresheimer. Der deutsche Verpackungsprofi hat in diesem Jahr ohnehin schon eine Glanzleistung aufs Börsenparkett gezaubert: Rund 72 Prozent Kursplus seit Jahresauftakt machen Gerresheimer zum zweitgrößten MDAX-Gewinner 2023. Das Ende der Fahnenstange ist laut Analysten aber noch lange nicht erreicht.
Gerresheimer hat am Donnerstag seine Q2-Zahlen vorgelegt und überzeugt. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,4 Prozent auf 499,6 Millionen Euro gestiegen. Die Prognose der Analysten lag bei 492 Millionen Euro. Der Gewinn ist von 43,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 43,8 Millionen Euro geklettert und schlug ebenfalls die Schätzung von 41 Millionen Euro.
Dieses Zahlenwerk kam gut an: Der Markt schickt die Aktie um mehr als fünf Prozent nach oben bis an die MDAX-Spitze und die Analysten überschlagen sich mit neuen Kurszielen.
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel für Gerresheimer von 98,50 auf 125,00 Euro deutlich angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Spezialverpackungshersteller habe nach einem soliden zweiten Quartal die Jahreswachstumsziele bestätigt, schrieb Analyst Alexander Galitsa. Wegen der weiter verbesserten Wachstumsperspektiven habe er seine Erwartungen für die mittelfristige Umsatzentwicklung und für die operativen Margen nach oben revidiert.
Das Bankhaus Metzler sieht Gerresheimer ebenfalls erst bei 125 Euro fair bewertet. Das Kursziel lag zuvor bei 110 Euro, die Einstufung auf "Buy" wurde belassen. Analyst Alexander Neuberger schrieb, eine größere Nachfrage nach hochwertigen Verpackungen und Preiserhöhungen hätten im zweiten Quartal für steigende Umsätze und Gewinne gesorgt. Je mehr sich das modifizierte Produktportfolio in einem stärkeren Umsatzwachstum und höheren operativen Ergebnismargen niederschlage, desto geringer sollte der Bewertungsabschlag zur Branche werden.
"Es ist kein Ende in Sicht für diese profitable Wachstumsmaschine"
JPMorgan hat das Kursziel für den deutschen Verpackungshersteller von 144,10 auf 148,50 Euro erhöht und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der diesjährige Ausblick sei nach einem weiteren ordentlichen Quartal sehr gut unterfüttert, schrieb Analyst David Adlington. Er erhöhte für 2023 seine Gewinnschätzung je Aktie.
Ebenfalls erhöht haben die Credit Suisse (von 110 auf 115 Euro), die Oddo BHF (von 114 auf 127 Euro) sowie die DZ BANK (von 115 auf 130 Euro).
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten sind sich einig: Gerresheimer ist ein Kauf. Dafür stimmen elf von elf der befragten Profis.
Abermals solide Quartalszahlen und die bullishen Analystenstimmen bekräftigen die Kaufempfehlung des AKTIONÄR. Seit der Empfehlung im Oktober des vergangenen Jahres hat sich der Aktienkurs verdoppelt. Anleger bleiben dabei und lassen ihre Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)