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Mutares zum Steyr-Wahnsinn: Jetzt spricht der Vorstand

Mutares zum Steyr-Wahnsinn: Jetzt spricht der Vorstand
Foto: Niphon Subsri/Shutterstock
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Jochen Kauper 24.03.2025 Jochen Kauper

Die Kurskapriolen von Steyr Motors waren das Gesprächsthema der vergangenen Woche an den Börsen Frankfurt und Wien. DER AKTIONÄR hat mit dem CIO des Großaktionärs Mutares, Johannes Laumann, unter anderem über dieses Thema gesprochen. Er deutet aber auch weitere Exits im laufenden Jahr an.


DER AKTIONÄR: Herr Laumann, Ihre Beteiligung Steyr Motors ist derzeit ein viel diskutiertes Thema. 2022 von Thales gekauft, im Oktober 2024 das Listing in Frankfurt, im Februar 2025 in Wien, hätten Sie eine derartige Entwicklung erwartet?

Porträt von Mutares CEO Johannes Laumann
Foto: Mutares

Johannes Laumann: Wir hatten uns im vergangenen Jahr im Rahmen eines Dual-Track-Prozesses für das Listing von Steyr Motors entschieden, was im Rückblick die absolut richtige Entscheidung war. Als wir das Unternehmen 2022 von Thales übernommen haben, war es tief in den roten Zahlen und wir wurden für den Kauf auch mit viel Kritik überhäuft. Heute steht Steyr Motors nicht nur vor einem profitablen Wachstumssprung, sondern am Anfang eines Verteidigungs-Superzyklus mit perfekten Marktbedingungen, der langfristig anhalten wird.

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Mutares (WKN: A2NB65)


Können Sie das auch mit Zahlen untermauern?

Für 2025 erwartet Steyr Motors mindestens 40 Prozent Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge von deutlich über 20 Prozent, was zeigt, wie weit wir das Unternehmen bereits jetzt gebracht haben. Die österreichische Gesellschaft verfügt zudem über einen hohen Auftragsbestand von circa 200 Mio. Euro, der das Wachstum bis 2027 absichert und dieser Auftragsbestand wird mit Umsatzrelevanz über 2027 hinaus noch wachsen, denn die Budgets, die derzeit kursieren, sind am Markt noch gar nicht angekommen.

Steyr Motors
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Steyr Motors


Steyr Motors ist aktuell rund 325 Millionen Euro wert. Was bedeutet das für Mutares?

Das zeigt in erster Linie, welchen Mehrwert wir mit unserem Geschäftsmodell schaffen können, wenn wir unser operatives Know-how gezielt einsetzen. Die Teams von Mutares und Steyr Motors haben hier einen Top-Job gemacht und wir sind sehr happy über die positive operative Performance, aber natürlich auch über die positive Entwicklung am Kapitalmarkt. Steyr Motors wird nachhaltig und planbar erfolgreich sein und das wird sich aus meiner Sicht auch in den nächsten Monaten und Jahren am Kapitalmarkt widerspiegeln.


Nun gab es in den vergangenen Tagen erratische Kursbewegungen, mit Kursen jenseits von 400 Euro und einem Marktwert von mehr als 2 Mrd. Euro für Steyr Motors. Wie haben Sie das Ganze erlebt?

Anfänglich hatte ich davon gar nichts mitbekommen, erst als das Telefon ununterbrochen geklingelt hat. Ich war in Mailand und habe mit dem Team vor Ort an einer Transaktion gearbeitet. Man nimmt das etwas ungläubig wahr und macht dann seinen Job.

Steyr Motors
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Steyr Motors


Was ist Ihre Erklärung für die Kurskapriolen?

Ich habe faktisch keine, aber entschuldigen werde ich mich dafür auch nicht. Ist Steyr Motors ein gutes Unternehmen? Es ist ein Diamant. Ist eine Milliardenbewertung gerechtfertigt? Jetzt zumindest noch nicht. Wir stehen regelmäßig mit Investoren im Austausch und haben viel positives Feedback erhalten. Wer genau in welchem Umfang eingestiegen ist, entzieht sich aber unserer direkten Kenntnis. Es ist ja kein Geheimnis, dass der Streubesitz mit etwa 20 Prozent gering ist, wovon ein Teil zudem vermutlich in festen Händen ist, also wir sprechen am Ende von weniger als 600.000 Aktien, die am Tag teils mehrfach komplett durchgehandelt wurden. Woher diese Panikkäufe kamen, wissen wir nicht, ist mir aber ehrlich gesagt am Ende auch egal.

Created with Highcharts 9.1.2STEYR MOTORS AG INHABER-AKTIEN O.N.4. Nov11. Nov18. Nov25. Nov9. Dez16. Dez23. Dez6. Jan13. Jan20. Jan27. Jan3. Feb10. Feb17. Feb24. Feb3. Mär10. Mär17. Mär24. Mär050100150200250300
STEYR MOTORS AG (WKN: A40TC4)


Sie haben im Zuge des Kurshypes die Lock-up-Frist, die normalerweise Ende April abgelaufen wäre, im Einvernehmen mit der Emissionsbank aufgehoben.

Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit potenziellen Investoren für unsere Beteiligungen, natürlich auch für Steyr Motors. Durch die Entscheidung im Deutschen Bundestag zur Änderung des Grundgesetzes und avisierten Rüstungsausgaben hat sich das Interesse an Steyr Motors stark erhöht. Wir haben von unseren Banken massiv Interesse an Käufen angetragen bekommen und uns dann entschieden den Streubesitz zu erhöhen, die Aktionärsbasis weiter zu verbreitern und am Ende das Interesse teilweise zu befriedigen.


Wieviel wollen Sie abgeben?

Wir sind absolut von der positiven Entwicklung von Steyr Motors überzeugt und wollen auch weiterhin ein wesentlicher Aktionär bleiben. Allerdings sind wir kein Evergreen-Investor und wollen irgendwann unsere Anteile komplett verkaufen. Ob dazu aktuell der richtige Zeitpunkt ist, weiß ich nicht und ist am Ende eine Frage des Preises. Ein guter Freund sagte mir mal, im Private Equity sind Portfolio-Unternehmen immer eine Liebe auf Zeit. So wird das auch mit Steyr früher oder später sein.

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Mutares (WKN: A2NB65)


Helfen die Kurskapriolen überhaupt bei der Investorenansprache?

Ich denke, es ist klar, dass kein institutioneller Investor auf einer Bewertungsbasis von zwei Milliarden Euro einsteigt. Insofern hilft das Ganze gefühlt eher weniger, zumal der Kurs ja derzeit deutlich zurückgekommen ist. Wer greift schon gern in das sprichwörtliche fallende Messer? Die Gespräche verlaufen trotzdem gut, wir sind zuversichtlich, denn Steyr Motors ist ein geiles Unternehmen, das über Jahre hinaus Profite liefern und weiter wachsen wird. Die Sonderkonjunktur tut dazu ihr übriges.


Neben Steyr Motors gibt es weitere Unternehmen in Ihrer Pipeline. Sie gelten auch als Infrastrukturprofiteur.

Richtig. Insbesondere im Bereich Infrastruktur sind wir hervorragend aufgestellt – mit Beteiligungen wie Donges Group, Guascor, Efacec, NEM Energy, Altergaund Nervión. Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielen uns dabei in die Karten. Dazu kommt das gestiegene Investitionsinteresse an systemrelevanter Infrastruktur und Verteidigung. Das öffnet unseren Beteiligungen viele Türen, operativ wie strategisch.


Wo liegen die Schwerpunkte bei Mutares im laufenden Jahr?

Wir gehen mit Rückenwind ins Jahr und werden – wie in der Vergangenheit auch – das liefern, was wir versprochen haben. Wir arbeiten an unserer internationalen Expansion, die für uns große Chancen bietet. Kurzfristig fokussieren wir uns gezielt auf unsere Exit-Pipeline, wir wollen 2025 die Früchte der Aufbauarbeit der vergangenen Jahre ernten und haben eine Reihe von Verkaufsprozessen angestoßen. Insgesamt erwarten wir uns in den nächsten ca. zwölf Monaten Verkaufserlöse von mehr als 200 Millionen Euro.


Wann werden wir die nächsten Exits sehen?

Der Schwerpunkt wird eher im zweiten Halbjahr liegen, aber lassen Sie sich überraschen. Ich will nicht ausschließen, dass es auch kurzfristig bereits Erfolge zu vermelden gibt. Wir arbeiten mit Hochdruck daran. Ich schlafe aktuell wenig und bin viel unterwegs, um „den Sack zuzumachen.“ Mehr kann ich dazu aktuell nicht sagen.


Was ist Ihr Fazit der Erlebnisse der letzten Wochen?

Dass wir als Mutares eine hervorragende Arbeit leisten und ein fantastisches Team haben, das sich dieser ganzen Herausforderung stellt und Tag und Nacht alles gibt, damit wir unsere Ziele erreichen. Ich bin stolz diese Dealmaschine anzuführen und kann mir keinen besseren Job vorstellen. Die Tatsache, dass die Börse, wie bei Steyr Motors oder bei der Attacke des Shortsellers, der laut Bundesanzeiger seine Position nahezu vollständig aufgelöst hat, einen manchmal positiv wie negativ maximal herausfordert, ist das Salz in der Suppe. Ich freue mich drauf.


Herr Laumann, vielen Dank für das Gespräch.

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Mutares (WKN: A2NB65)

DER AKTIONÄR hat die Mutares-Aktie in Ausgabe 12/2025 zum Kauf empfohlen. Das Kursziel wurde innerhalb weniger Tage erreicht und aufgrund des einsetzenden Hypes rund um die Steyr-Aktie zeitweise überschritten. Die Gewinne sollten per Stopp abgesichert werden. Langfristig bleibt die Aktie der Beteiligungsgesellschaft aussichtsreich.


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