Tesla-Chef Elon Musk attackiert öffentlich Peter Navarro, den obersten Handelsberater von Präsident Trump. Hintergrund ist Musks Kritik an den neuen US-Zöllen. Navarro kontert und bezeichnet Musk als bloßen „Auto-Monteur“, Musk kontert scharf. Der Streit zeigt: Die US-Wirtschaft steht vor einem tiefen Richtungsstreit – und Musk ist mittendrin.
Der Ton wird rauer: Nach scharfer Kritik an US-Zollplänen hat Elon Musk nun öffentlich zurückgeschlagen – gegen keinen Geringeren als Trumps Handelsstratege Peter Navarro.
Navarro, Architekt der harten Zollpolitik unter Trump, hatte Musk zuvor im TV als bloßen „car assembler“ abgewatscht – also als jemanden, der in den USA nur Bauteile aus China, Japan und Taiwan zusammenschraube.
Musk wolle billige Teile aus dem Ausland, weil ihn freie Märkte mehr interessierten als Amerikas Industrie, so Navarro weiter. Wörtlich: „Er ist kein Hersteller. Er ist ein Auto-Monteur.“
Die Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten. Auf X schrieb Musk:
„Navarro ist ein kompletter Schwachkopf. Er hat keine Ahnung von Wirtschaft und ist ein Schandfleck für die Trump-Administration.“
Navarro is truly a moron. What he says here is demonstrably false.
— Elon Musk (@elonmusk) April 8, 2025
Der Schlagabtausch ist Ausdruck eines tiefen Konflikts: Während Navarro für aggressive „Reshoring“-Politik trommelt – Produktion zurück in die USA – warnt Musk vor Handelsbarrieren, die Innovation bremsen und Firmen wie Tesla strategisch schwächen. Hintergrund: Trump plant neue 20-Prozent-Strafzölle auf EU-Waren und massive Aufschläge auf Importe aus China.
Für Tesla ist das brandgefährlich. Der Konzern ist auf global verzweigte Lieferketten angewiesen, besonders bei Batteriezellen und Halbleitern. Schon jetzt leidet das Unternehmen unter rückläufigen Verkäufen – ein Handelskrieg würde die Lage weiter verschärfen.
Navarro und Musk verkörpern zwei Wirtschaftsmodelle, die kaum miteinander vereinbar sind: Abschottung versus Offenheit, Nationalismus gegen Tech-Globalismus.
Und Trump? Der hält sich (noch) raus. Doch wie lange noch, wenn sein prominentester Industrieunterstützer frontal gegen sein Team schießt?
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.