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13.06.2024 Michael Herrmann

Munich Re: Treueschwur auf Immobilien

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Munich Re

Munich Re will seine Anlagestrategie an das veränderte Marktumfeld anpassen. Vor allem eine Anlageklasse soll deutlich an Gewicht gewinnen. Immobilien will der Rückversicherer trotz der Preiseinbrüche die Treue halten. Diese habe Munich Re sogar für Zukäufe genutzt. Die Aktie setzt derweil ihre Rekordjagd fort.

Der Rückversicherer Munich Re will seine alternativen Anlagen in den kommenden Jahren ausbauen. Das sagte Vorstand Nicholas Gartside, der die Investments des Konzerns verantwortet, in einem Interview mit Bloomberg News. Dabei sollen auch Immobilien weiter eine große Rolle spielen, trotz des Markteinbruchs und Abwertungen im eigenen Portfolio.

Über die kommenden Jahre dürften bei der Munich Re die Wachstumsraten bei alternativen Anlagen „im zweistelligen Prozentbereich liegen“, sagte Gartside. Von den etwa 237 Milliarden Euro, die Munich Re investiert hat, stecken derzeit rund 39 Milliarden Euro in derartigen Anlagen. Dazu zählen etwa Private Credit, Wälder, Rohstoffe, landwirtschaftliche Flächen oder eben Immobilien. Gartside zufolge helfen alternative Strategien maßgeblich dabei, das Investmentportfolio des Unternehmens zu diversifizieren.

Den Einbruch am Immobilienmarkt in den vergangenen beiden Jahren hat die Munich Re für Zukäufe genutzt. „Wenn Assets auf niedrigem Niveau sind, kann das ein guter Kaufzeitpunkt sein“, so Gartside. Der Konzern sei opportunistisch unterwegs und mache auch um das zuletzt arg gebeutelte Bürosegment keinen Bogen, sofern sich die Objekte in guten Lagen befinden.

Hinter dem Rückgang der Immobilienpreise hatten die stark gestiegenen Zinsen gestanden. Auf Büroobjekten lastete zusätzlich der Trend zum Homeoffice. Die Munich Re musste laut Gartside die Bewertungen ihres Immobilienportfolios im Jahr 2023 um sieben Prozent nach unten korrigieren. „Die Zinssätze sind jetzt in etwa stabil, und das zieht einen Boden unter die Immobilienbewertungen“, sagte Gartside.

Die Europäische Zentralbank hat vor kurzem erstmals seit langer Zeit die Zinsen gesenkt. Das sind zwar gute Nachrichten für den Immobilienmarkt, dennoch ist Gartside skeptisch. Weitere Zinssenkungen in diesem Jahr erwartet er nicht. Mit Blick nach vorne will er das Immobilienportfolio der Rückversicherers noch internationaler ausrichten. Derzeit hat Deutschland einen Anteil von rund 70 Prozent. „Ich kann mir vorstellen, dass dieser Wert in Richtung 50 Prozent oder darunter sinkt. Wir mögen Amerika und Asien, da die Wachstumsraten dort höher sind als in Europa“, erklärte Gartside.

Einen festen Platz im alternativen Anlageportfolio der Munich Re soll auch weiterhin Private Credit haben. In diesen Bereich hatte das Unternehmen vor acht Jahren erstmals investiert. Inzwischen belaufen sich die Private-Credit-Anlagen auf rund 2 Milliarden Euro. „Wir sind mit unserer Allokation hier sehr zufrieden. Die Gesamtrendite ist deutlich höher als beispielsweise bei Staatsanleihen“, sagte Gartside. Private Credit sei daher nach wie sehr attraktiv.”

Innerhalb der Private Credits konzentriert sich Munich Re vor allem auf direkte Kredite an Unternehmen. Gartside zufolge bevorzugt der Rückversicherer keine bestimmten Unternehmensgrößen, Sektoren oder Regionen, sondern ist bei der Kreditvergabe relativ breit aufgestellt.

Munich Re (WKN: 843002)

Die opportunistische Vorgehensweise von Munich Re bei der Kapitalanlage ist richtig. Rückversicherer brauchen schließlich langfristige Renditen und können daher kurzfristige Korrekturen gut aussitzen. Bei der Aktie ist von Korrektur derzeit dagegen keine Spur. Im gestrigen Handel hat Munich Re bei 469,70 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Anleger genießen das Momentum und lassen die Gewinne weiter laufen. 

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.

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