Die Munich Re hat für das laufende Jahr nur einen Jahresgewinn im niedrigen dreistelligen Millionenbereich in Aussicht gestellt. Schuld sind die US-Hurrikans, die ein tiefes Loch in der Bilanz hinterlassen. Derweil läuft die Sanierung bei der Erstversicherungstochter Ergo weiter mit Volldampf.
Laut Handelsblatt konnte Ergo Vorstandschef Markus Rieß von der Allianz Mathias Scheuber als neuen Chef der Versicherungssparte gewinnen. Zudem verlässt Silke Lautenschläger, bisher Versicherungs-Vorstand bei Ergo, das Unternehmen. Der Personalumbau soll Anfang 2018 abgeschlossen sein. Teilweise müssen noch verschiedene Gremien zustimmen. Auch im operativen Geschäft tut sich etwas: Der Konzern gründet einen neuen Industrieversicherer namens Ergo International Corporate Solutions.
Die Veränderungen kommen bei Ergo in einer kritischen Phase: 2017 will das Unternehmen nach mehreren Verlustjahren wieder in die Gewinnzine zurückkehren. Im Jahr 2021 wird dann ein Gewinn von rund 600 Millionen Euro angepeilt. Auf dem Prüfstand stehen dabei auch sechs Millionen Lebensversicherungsverträge. Mit einem Verkauf könnte Kapital für andere Verwendungen frei werden.
Charttechnische Entscheidung
Aktionäre der Munich Re sollten das Jahr 2017 nach den US-Hurrikans abhaken. Der Rückversicherer erwartet für das kommende Jahr einen Anstieg der Prämien im Neugeschäft. Der Turnaround bei Ergo läuft.
Aus charttechnischer Sicht steht die Aktie vor einer wichtigen Weichenstellung: Vom Jahreshoch am 9. November bei 199,00 Euro hat sich der Kurs merklich entfernt und einen Abwärtstrend ausgebildet. Dieser wäre erst bei einem Überschreiten von 194,70 Euro gebrochen. Eine Unterstützung liegt hingegen bei 188,50 Euro. Die 200-Tage-Linie verläuft bei 180,42 Euro.
DER AKTIONÄR empfiehlt Anlegern bei der Munich Re weiter dabeizubleiben und den Stopp bei 170,00 Euro zu beachten.