Bei der Munich Re stehen die Zeichen auf Umbruch. So übernimmt Nicholas J. Gartside bereits Mitte März den neu geschaffenen Posten des Chief Investment Officers. Und das dürfte Folgen haben. Denn: Der kürzlich von der US-Großbank JPMorgan abgeworbene Brite soll das Rendite-Risiko-Profil des Anlageportfolios des weltweit größten Rückversicherers entscheidend optimieren.
Radikaler Kurswechsel bei der Anlagestrategie
Der DAX-Konzern kann auf Kapitalanlagen im Volumen von 218 Milliarden Euro verweisen. In den vergangenen Jahren verwaltete der Rückversicherer diese Rücklagen auf extrem konservative Weise. Hohe Sicherheit wurde mit dem Verzicht auf hohe Zinserträge bezahlt. Der seit April 2017 amtierende Konzernchef Joachim Wenning ist fest entschlossen, bei der Anlagestrategie einen radikalen Kurswechsel durchzuführen.
Zukünftig soll eine dynamischere Verwaltung der Milliardenreserven zu deutlich höheren Erträgen führen. Gelingt der Strategiewechsel, wäre für die nächsten Jahre eine deutliche Ausweitung des 2018er Jahresgewinns von gut 2,3 Milliarden Euro nahezu vorprogrammiert.
Niedriges KGV und hohe Dividendenrendite
Billig sind die Papiere der Munich Re aber jetzt schon: Bei einem für das nächste Jahr geschätzten Gewinn je Aktie von 20,24 Euro beläuft sich das 2020er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) lediglich auf 10,2. Zudem wird das Warten auf das Gelingen der Neuausrichtung mit einer Dividendenrendite von 4,2 Prozent versüßt. Der Titel bietet sich daher insbesondere für defensiv ausgerichtete Anleger an.