Die Preiserneuerungen zum 1. Januar werfen ihre Schatten voraus. Die Rahmenbedingungen für Rückversicherer sind laut Morgan Stanley alles andere als optimal. Nach einer ruhigen Hurrikansaison 2024 drohe die Preissetzungsmacht zu schwinden. Was bedeutet das für die Anleger von Munich Re und Co?
Morgan Stanley sieht die Rückversicherer bei den Verhandlungen um die Preiserneuerungen zum 1. Januar in einer schlechten Position. Sofern es nicht noch zu einer größeren Katastrophe komme, dürften demnach die Preise für Sach- und Unfallrückversicherungen.
Insgesamt seien die Aussichten für den Rückversicherungsmarkt 2025 geprägt von einem gedämpfteren Preisumfeld im Jahr 2024 und überschaubaren Risiken aus der Hurrikansaison dieses Jahres. Während die Rückversicherer mit starken Underwriting-Ergebnissen die Erwartungen weitgehend übertroffen haben, deuten jüngste Trends laut Morgan Stanley darauf hin, dass die Preissetzungsmacht unter Druck geraten könnte. Das wieder könne zu einem schwächeren Markt führen.
„Die jüngsten Kapitalrückführungsankündigungen von Arch Capital und RenRe könnten auf ein künftig schwächeres Marktumfeld hindeuten, da die Rendite nicht ausreichte, um überschüssiges Kapital aus dem Rückversicherungssystem abzuziehen“, so die Analysten von Morgan Stanley.
Was die Hurrikansaison 2024 betrifft, waren die Auswirkungen den Analysten zufolge bisher überschaubar, auch wenn Hurrikan Milton das vierte Quartal beeinträchtigen dürfte. Große Rückversicherer wie Everest, Hamilton und RenRe haben Schätzungen der Verluste durch Milton veröffentlicht, die nach Ansicht von Morgan Stanley für diese Unternehmen überschaubar sein werden.
Große Preissprünge sind bei der nächsten Verhandlungsrunde für die Rückversicherer tatsächlich nicht zu erwarten. Mit ihren disziplinierten Underwriting-Praktiken dürften vor allem Hannover Rück und Munich Re trotzdem gut aufgestellt sein, um Katastrophenschäden zu bewältigen, zumal die verbesserten Haftungspunkte und strengen Bedingungen weiterhin gelten.
Langfristig bleiben die großen Rückversicherer zudem in einer starken Position. Die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz steigt kontinuierlich, nicht zuletzt wegen der durch den Klimawandel zunehmenden Zahl an Naturkatastrophen, während die Zahl der Anbieter konstant bleibt. Das spielt gerade den gut aufgestellten Branchengrößen wie Hannover Rück und Munich Re in die Hände.
Trotz der erwarteten Herausforderungen im Preisumfeld für 2025 bleiben Hannover Rück und Munich Re aufgrund ihrer disziplinierten Underwriting-Praktiken und soliden Kapitalausstattung attraktive Investments. Beiden haben in der Vergangenheit erfolgreich ihre Fähigkeit bewiesen, selbst in einem schwierigen Marktumfeld stabile Ergebnisse zu liefern. Beide Aktien bleiben ein Kauf.
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