Die Munich Re blickt wieder nach vorne: Nachdem im laufenden Jahr nach den Hurrikans in Amerika nur noch mit einem kleinen dreistelligen Millionengewinn zu rechnen ist, richtet sich der Fokus auf 2018. Der Rückversicherer ist sehr gut kapitalisiert und will das nutzen, um mehr Rendite einzufahren.
Trotz der jüngsten Großschäden ist die Munich Re mit einer Solvenzquote von 258 Prozent mehr als gut aufgestellt. Der Zielkorridor des Managements liegt jedoch lediglich bei 175 bis 220 Prozent. Finanzvorstand Jörg Schneider sagt im Interview mit der Börsen-Zeitung: „Neben weiterhin hohen Ausschüttungen streben wir an, dass von uns eingegangene Risiko profitabel auszuweiten und damit organisch in die Richtung dieser Zone einer idealen Kapitalausstattung zu gleiten.“ Konkret soll die Aktienquote bei den Kapitalanlagen weiter steigen. Bereits seit Jahresbeginn fuhr der Konzern den Anteil bis September von fünf auf 6,5 Prozent hoch.
Die Dividende soll zudem stabil bleiben. Im laufenden Jahr betrug die Ausschüttung 8,60 Euro, was derzeit einer Rendite von 4,5 Prozent entspricht. Schneider betont zudem, dass man über Aktienrückkäufe „opportunistischer“ entscheide.
Aktionäre werden verwöhnt
Die Aktie der Munich Re konnte sich zuletzt dem Druck des Gesamtmarktes nicht entziehen und ist wieder zurückgekommen. Aktionäre sollten sich dennoch keine Sorgen machen. Denn die Aussichten für das kommende Jahr haben sich zuletzt gebessert. Die Preise im Rückversicherungsgeschäft sollten nach den Hurrikans wieder anziehen. Die leicht steigenden Zinsen senken zudem etwas den Druck.
Die Dividende hat bei der Munich Re Tradition und ist trotz der deutlich gesunkenen Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr sicher. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand. Vor einem Neueinstieg sollte eine charttechnische Erholung abgewartet werden.