Munich Re hat am Mittwoch seine halbjährliche Katastrophenbilanz vorgestellt. Im ersten Halbjahr 2024 Überschwemmungen, Unwetter und weitere Naturkatastrophen weltweite Schäden von 120 Milliarden Dollar angerichtet. Rund die Hälfte davon war versichert. Anleger reagieren gelassen auf die Zahlen. Zu Recht?
Mit 120 Milliarden Euro lag die weltweite Schadenssumme durch Überschwemmungen, Unwetter und weitere Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2024 unter dem Wert im Vorjahreszeitraum von 140 Milliarden Euro. Zugleich fielen sie aber höher als im zehnjährigen sowie im dreißigjährigen Schnitt.
Von den 120 Milliarden Dollar volkswirtschaftlicher Gesamtschäden waren laut Munich Re 62 Milliarden versichert. Trotz einer höheren Schadenssumme lag die Höhe der versicherten Schäden mit 60 Milliarden Dollar 2023 etwas niedriger. Maßgeblicher Faktor für diese Diskrepanz war das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023, da in dieser Region nur vergleichsweise wenige Menschen und Firmen gegen Naturkatastrophen versichert sind.
Auffällig im ersten Halbjahr waren sowohl große Überschwemmungen als auch die Serie schwerer Unwetter in den USA. Teuerstes Schadenereignis war das Neujahrs-Erdbeben der Stärke 7,5 in Japan. Der geschätzte Gesamtschäden des Bebens lag laut Munich Re bei rund 10 Milliarden Dollar.
Insgesamt lagen die Schadenszahlen im Rahmen der Erwartungen. Spannend wird es im zweiten Halbjahr. Dafür spielt der Verlauf der Hurrikansaison im Nordatlantik, die erst im Herbst endet, eine entscheidende Rolle. Die seit Längerem ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im Nordatlantik deuten auf eine aktive Saison hin. Das muss aber nicht zwingend ein besonders teures Halbjahr für die Rückversicherer bedeuten.
Für Versicherer und insbesondere die Rückversicherer bedeutet die Entwicklung der globalen Schadenszahlen steigende Kosten. Bisher konnten sie diese aber in aller Regel gut durch höhere Preise ausgleichen. Das gilt vor allem für den Marktführer Munich Re. Die Aktie bleibt ein Top-Pick des Sektors.
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