Hurrikan Milton beschäftigt auch zu Beginn der neuen Handelswoche die Rückversicherer. Neue Schadensschätzungen bringen allmählich Klarheit über die Folgen für Munich Re und Co – sowohl in Bezug auf die Schadenssummen selbst als auch auf die Auswirkungen für die anstehenden Preisverhandlungen.
Dem Aktienanalysten-Team von JPMorgan zufolge hat Hurrikan Milton wahrscheinlich einen Großteil der Katastrophen-Budgets für das vierte Quartal 2024 erschöpft. Der Hurrikan könnte zu Gewinnrückstufungen bei einer Reihe von Rückversicherern führen.
JPMorgan erklärte zudem, dass dieses Ereignis voraussichtlich kaum Auswirkungen auf die Preisentwicklung bei den anstehenden Erneuerungen der Rückversicherungsverträge im Januar haben wird. Daher bewerten sie die Auswirkungen des Hurrikans Milton insgesamt als negativ.
Vorläufige Schätzungen deuten auf versicherte Schäden zwischen 20 und 40 Milliarden Dollar hin. Dies sei immerhin deutlich weniger als die Szenarien mit Schäden von über 100 Milliarden Dollar, die eingetreten wären, wenn der Sturm näher an der Tampa Bay vorbeigezogen wäre.
Laut den Aktienanalysten von Jefferies könnten die versicherten Schäden durch Hurrikan Milton niedriger ausfallen als zunächst befürchtet. Moody's weist jedoch darauf hin, dass der Sturm beträchtliche Verluste für Schaden- und Unfallversicherer verursacht haben könnte, da er durch dicht besiedelte Gebiete zog.
Da die versicherten Schäden durch Hurrikan Milton wahrscheinlich geringer ausfallen werden als zunächst befürchtet, geht das Analystenteam von Jefferies davon aus, dass Milton die Sachrückversicherungsraten im Jahr 2025 nicht in die Höhe treiben wird. Sie schätzen die Schadenshöhe auf 25 bis 50 Milliarden Dollar, wobei das untere Ende wahrscheinlicher sei. Die Experten von Keefe, Bruyette & Woods hingegen gehen davon aus, dass Milton die Preise für Sachkatastrophenrückversicherungen bei der Erneuerung am 1. Januar zumindest leicht ansteigen lassen könnte.
Die Aktien von Hannover Rück und Munich Re halten sich zu Wochenbeginn im vorbörslichen Handel nahe ihrer Rekordstände. Zu Recht, denn bei Hurrikan Milton ist der Worst Case ausgeblieben. Dennoch dürften die Schäden der diesjährigen Hurrikansaison ausreichen, um bei den nächsten Preisverhandlungen keine sinkenden Preise hinnehmen zu müssen. Beide Aktien bleiben ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.
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Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.