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Foto: Börsenmedien AG, Munich Re
13.05.2024 Michael Herrmann

Munich Re: Droht im Sommer Ungemach?

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Munich Re

Am Ende hat sie es tatsächlich geschafft. Munich Re schloss am Freitag auf einem neuen Allzeithoch von 455,40 Euro. Der Rückversicherer hat am Wochenende aber vor einem schwierigen Sommer gewarnt. Die Münchner rechnen mit einer ungewöhnlich starken Hurrikansaison, vor allem im Nordatlantik.

Sehr hohe Wassertemperaturen im östlichen Atlantik in Kombination mit einer erwarteten La-Niña-Phase im westlichen Pazifik begünstigen nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re die Entstehung tropischer Wirbelstürme. Dem Südosten der USA und der Karibik droht demnach in diesem Sommer eine ungewöhnlich starke Hurrikansaison.

„Im Nordatlantik erwarten wir in diesem Sommer eine deutlich überdurchschnittliche Sturmaktivität“, sagte Anja Rädler, Sturm- und Klimaexpertin des Unternehmens. „In den vergangenen 30 Jahren hatten wir im Schnitt 15 benannte Stürme, dieses Jahr ist nach den Wettermodellen mit 23 plus/minus vier zu rechnen.“ In Nordamerika besteht damit nach Worten der Wissenschaftlerin auch ein erhöhtes Tornado- und Hagelrisiko. Von diesen 23 plus/minus vier erwarteten Wirbelstürmen könnten sich laut Munich Re elf plus/minus drei zu Hurrikanen entwickeln, was Böen von der Windstärke zwölf oder mehr bedeutet.

Hurrikane können am Golf von Mexiko, der Südostküste der USA und in der Karibik immense Zerstörungen anrichten. So verursachte allein der Hurrikan „Ian“ im September 2022 Schäden von etwa 100 Milliarden Dollar, davon waren etwa 60 Milliarden versichert. Der Münchner DAX-Konzern dokumentiert mit seiner geowissenschaftlichen Abteilung seit Jahrzehnten Naturkatastrophen rund um den Globus, da dies für die Berechnung der Versicherungsprämien von Bedeutung ist.

„Dieses Jahr scheinen auch die Prognosen etwas sicherer als üblich, weil die Wassertemperaturen im Atlantik extrem hoch sind und sich im Pazifik bereits abzukühlen beginnen“, sagte Rädler. Die verschiedenen Wettermodelle seien sich fast einig, dass es im Pazifik in diesem Sommer zur einer La Niña-Situation kommen wird.

Eine hohe Zahl von Stürmen bedeutet zwar ein erhöhtes Risiko, ist allerdings nicht automatisch gleichbedeutend mit katastrophalen Verwüstungen. „Ein schwerer Sturm kann auch in einer eher ruhigen Phase schwere Schäden anrichten. Umgekehrt bedeuten viele Stürme nicht unbedingt hohe Schäden, sofern diese Stürme nicht die Küste treffen“, sagte Rädler. Vergleichsweise ruhig mit eher weniger Taifunen als üblich könnte es dagegen nach Rädlers Worten in diesem Sommer im Pazifik zugehen.

Munich Re (WKN: 843002)

Eine teure Hurrikanesaison würde das diesjährige Ergebnis von Munich Re zweifellos belasten. Sollte es tatsächlich zu hohen Schäden kommen, dürfte das auch auf der Aktie lasten, allerdings nur kurzfristig. Zugleich würde eine solche Saison die Verhandlungsposition in den zukünftigen Erneuerungsrunden mit den Erstversicherern verbessern und den dort zuletzt etwas gestiegenen Marktdruck wieder senken.

Munich Re bleibt unter dem Strich ein erstklassiges Basisinvestment. Daran würde auch eine Saison mit hohen Schäden durch Hurrikane nichts ändern. Nach dem steilen Anstieg der Vorwoche, könnte es in dieser Woche zwar Gewinnmitnahmen geben. Schließlich ist die Aktie seit Jahresbeginn über 20 Prozent im Plus. Anleger sollten sich von einer eventuellen Korrektur aber nicht verunsichern lassen und weiter an dem Rückversicherer festhalten.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.

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