Cyberrisiken nehmen weltweit stark zu. Damit werden sie nicht nur für Privatpersonen, Unternehmen und Staaten zunehmend von Bedeutung, sondern auch für die Versicherer. Die damit verbundenen Risiken übersteigen sogar teilweise die Möglichkeiten der Versicherer, wie ein Experte von Munich Re nun mitteilte.
Cyberangriffe beschäftigten nicht nur Staaten und Unternehmen. Auch für Versicherer sind Cyberrisiken ein wichtiges Thema. In einem Interview mit dem Branchenportal Reinsurance News äußerte sich Martin Kreuzer, Senior Risk Manager für Cyberrisiken bei Munich Re, zu den Folgen der weltweit stark zunehmenden Cyberangriffe, insbesondere zu Cyberkriegen.
Kreuzer zufolge sind Cyberangriffe angesichts der aktuellen Kriege im Nahen Osten, in Europa und in anderen Teilen der Welt zu einem ganz wesentlichen und äußerst effektiven Teil der Kriegsführung geworden. Ein richtiger Cyberkrieg übersteige zudem die Risikobereitschaft des Unternehmens.
Aufgrund der unvorhersehbaren Natur und potenziellen Schwere solcher katastrophalen Szenarien liege ein Cyberkrieg außerhalb der Risikomodellierungsfähigkeiten von Versicherern und Rückversicherern. Aus Sicht von Munich Re sei er daher nicht versicherbar ist.
„Aus diesem Grund setzt sich Munich Re auch aktiv und erfolgreich für Klarheit hinsichtlich des Cyberkrieg-Ausschlusses durch entsprechende Klauseln ein“, so Kreuzer. Munich Re arbeite zudem aktiv mit Regierungen zusammen, um Ideen zu Lösungsansätzen für potenziell katastrophale Cyberkriegsszenarien auszutauschen.
Cyberversicherungen sind ein komplizierter, aber wachstumsstarker Markt. Aufgrund der potenziell großen Dimensionen einzelner Fälle ist er für Rückversicherer besonders relevant. Ein großer Cyberkrieg wäre in der Tat nicht versicherbar.
Doch nicht jeder Angriff ist Teil eines Kriegs und hat solch immense Dimensionen. Unter dem Strich wird es auch viele ordentlich versicherbare Fälle geben und Munich Re wird dank seiner Expertise als Versicherer dafür gefragt sein. Die Aktie bleibt ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
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