Noch am Montag nahm Munich Re stracks Kurs auf 500 Euro. Bei 498,80 Euro war allerdings Schluss. Danach folgte eine kleine Korrektur bis in den Bereich knapp oberhalb von 480 Euro. Ist der Höhenflug der Aktie damit vorbei? Der Blick auf die Zahlen hat darauf eine klare Antwort.
Nach einem Plus von über 30 Prozent innerhalb von zwölf Monaten sind Gewinnmitnahmen keine Überraschung. Diese setzen gestern und heute beim Rückversicherer Munich Re ein. Zusätzlich sorgte ein Analystenkommentar von JPMorgan für Gegenwind.
Kamran Hossain stufte die Aktie von „Overweight“ auf „Neutral“ herab, das Kursziel bleibt jedoch unverändert bei 520 Euro. Für JPMorgan ist nun Konkurrent Hannover Rück die erste Wahl im Sektor. Die Aktie von Hannover Rück landet sogar auf der „Analyst Focus List“ der US-Großbank.
Ist Munich Re tatsächlich zu weit gelaufen? Ein Blick auf die Bewertung spricht eine klare Sprache. Mit einem KGV von 10 ist die Aktie weder im historischen Vergleich noch im Branchenvergleich zu teuer bewertet – im Gegenteil.
Die Konkurrenz, etwa Hannover Rück und Swiss Re, kommt auf höhere KGVs. Bei Swiss Re liegt das KGV derzeit bei 12, bei Hannover Rück sogar bei 15. Das spricht klar gegen eine Überbewertung der Munich Re.
Auch der Ausblick auf die kommenden Jahre stimmt optimistisch. Der Nettoertrag dürfte in diesem Jahr von 4,6 auf 5,1 Milliarden Euro steigen. Für 2025 rechnen Analysten im Schnitt sogar mit einem Anstieg auf 6,0 Milliarden Euro. Die Erlöse dürften im gleichen Zeitraum von 57,9 auf 63,9 Milliarden Euro zulegen.
Munich Re verfügt über bärenstarke Aussichten und ist zudem attraktiv bewertet. Der Angriff auf die 500-Euro-Marke dürfte daher nur verschoben, aber nicht aufgehoben sein. Vor allem langfristig orientierte Anleger nutzen den Rücksetzer zum Einsteigen oder Nachkaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.