Die Aktie der Munich Re steht am Mittwoch im Fokus der Börsianer: Erdbeben, Flut und Stürme haben 2014 laut einer Studie weltweit vergleichsweise geringe Schäden angerichtet. Zudem gibt es einen Analystenkommentar zu dem Wert.
Die Schäden aus Naturkatastrophen haben sich im vergangenen Jahr auf 110 Milliarden Dollar summiert, gab der weltgrößte Rückversicherer Munich Re am Mittwoch bekannt. Die versicherten Schäden summierten sich demnach auf 31 Milliarden Dollar. Die Summen liegen deutlich unter den Werten von 2013 und nur gut halb so hoch wie im Schnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Auch kamen 2014 deutlich weniger Menschen durch Naturkatastrophen ums Leben.
"Mehr als neun von zehn der schadenrelevanten Naturkatastrophen entfielen auf Wetterereignisse", schreibt die Munich Re. Insgesamt zählte das Unternehmen 980 Naturkatastrophen mit relevanten Schäden. Die höchsten Schäden verursachte demnach mit 7 Milliarden Dollar der Zyklon Hudhud in Indien und anderen Ländern der Region. Die Versicherungsbranche kam ein Wintersturm in Japan am teuersten zu stehen: Er kostete die Assekuranz 3,1 Milliarden Dollar.
Unterdessen kamen weltweit 7700 Menschen in Folge von Naturkatastrophen zu Tode und damit so wenige wie zuletzt 1984. Im Vorjahr waren es mit 21 000 fast dreimal so viele. Im Schnitt der vorangegangenen zehn Jahre mussten sogar 97 000 Menschen ihr Leben lassen.
Die gesunkene Zahl der Todesfälle sei - bei aller Tragik im Einzelfall - eine gute Nachricht, sagte Munich-Re-Vorstand Torsten Jeworrek. Vielerorts funktionierten Frühwarnsysteme besser. Die Behörden hätten Menschen bei heraufziehenden Wetterkatastrophen konsequent in Sicherheit gebracht. Die geringen Schäden dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Risikolage nicht verändert habe. "Es gibt keinen Anlass, für 2015 einen ähnlich gemäßigten Verlauf zu erwarten."
Aktie hat Luft
Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat die Munich-Re-Aktie von „Kaufen“ auf „Neutral" abgestuft und das Kursziel von 169 auf 167 Euro gesenkt. Die Rendite sei attraktiv, allerdings gebe es derzeit keinen Spielraum für Kapitalwertzuwachs, schreibt Analyst William Hardcastle in seiner Studie. DER AKTIONÄR ist anderer Meinung. Auf der Suche nach Rendite wird immer mehr Anlegergeld an den Aktienmarkt fließen. Vermeintlich sichere Aktien mit hohen Dividendenrenditen wie die Munich Re sind dann erste Wahl. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet 190 Euro, der Stopp sollte bei 139 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)