Die Moskauer Aktienbörse bleibt angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine mindestens bis einschließlich kommenden Dienstag (8. März) geschlossen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitagmorgen. Damit steuere die Moskauer Börse auf die längste Schließung in der russischen Geschichte zu.
Der Versuch, damit negative Auswirkungen der westlichen Sanktionen gegen Russland für Investoren abzuwenden, hat seinen Grund: Seit dem letzten Öffnungstag der Moskauer Börse am vergangenen Freitag haben an der Londoner Börse (LSE) gelistete Anteilsscheine russischer Unternehmen laut Bloomberg über 90 Prozent ihres Werts verloren, bevor sie am Donnerstag vom Handel ausgesetzt wurden.
Auch etliche börsengehandelte Indexfonds (ETF) mit russischen Werten werden derzeit nicht gehandelt. Zudem wollen einige globale Indexanbieter wie etwa MSCI russische Titel aus ihren Indizes verbannen. Europäische Unternehmen mit Geschäftsaktivitäten in Russland hätten seit der russischen Invasion der Ukraine insgesamt über 100 Milliarden US-Dollar an Börsenwert eingebüßt. Russland kündigte deshalb an, der Moskauer Börse bei der Wiedereröffnung mit bis zu zehn Milliarden Dollar unter die Arme zu greifen.
Die Lage ist kritisch und bleibt weiterhin unberechenbar. Es ist kaum noch möglich die russischen Papiere an anderen Börsen zu handeln und es droht ein Totalverlust.
Mit Material von dpa-AFX