Nach zähem Start haben die Papiere von Morphosys bis zum Mittag doch deutlich zulegen können. Sie gewinnen an der SDAX-Spitze gut zwei Prozent auf 23,53 Euro. Tags zuvor waren die Aktien des Antikörperspezialisten von der 50-Tage-Linie zurückgeprallt, nachdem sie sich seit der zweiten März-Woche um 25 Prozent erholt hatten.
Am Vorabend wurde bekannt, dass die Schweizer Behörden den in Europa von Incyte als Minjuvi vermarkteten Antikörper Tafasitamab in einer Kombinationstherapie gegen bestimmte Lymphome vorläufig zugelassen haben. In den USA war er als Monjuvi sehr schleppend gestartet, was die Aktie seit dem Vorjahr schwer belastet. Auch 2022 war es zeitweise bereits wieder um 38 Prozent abwärts gegangen. Analyst Zhiqiang Shu von der Berenberg Bank stellte am Morgen seine Beobachtung der Papiere ein.
„Die Zulassung von Minjuvi durch Swissmedic ist eine hervorragende Nachricht", so Jonathan Dickinson, Executive Vice President und General Manager, Incyte Europe, dem Parnter von Morphosys. "In der Schweiz gibt es eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL leben, und wir freuen uns, ihnen eine neue Behandlungsoption anbieten zu können."
"DLBCL ist eine schnell voranschreitende Krebserkrankung, die sehr schwer zu behandeln sein kann. Bis zu 40 Prozent der DLBCL-Patienten sprechen überhaupt nicht auf einen ersten Therapieversuch an oder sie erleiden einen Rückfall", sagte Dr. Mike Akimov, Leiter der globalen klinischen Entwicklung bei Morphosys. "Minjuvi ist auf die Bedürfnisse dieser Patientengruppe abgestimmt und die Zulassung in der Schweiz ist ein entscheidender Meilenstein für sie."
Für einen Befreiungsschlag für die Morphosys-Aktie reicht dies allerdings nicht. Mittlerweile hat die Aktie allerdings ein Niveau erreicht, zu dem durchaus der eine oder andere Übernahmeinteressent auf den Plan treten könnte. Ein Investment bleibt aber ganz klar spekulativ.