Morphosys ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich kam im vergangenen Jahr ein Verlust von 514,5 Millionen Euro heraus, wie das SDAX-Unternehmen am Mittwoch nachbörslich in Planegg bei München mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Morphosys noch einen Gewinn von knapp 98 Millionen Euro erwirtschaftet.
Zuletzt hatte der Konzern bereits über hohe Abschreibungen für das vierte Quartal berichtet. Wie bereits seit Anfang Januar bekannt, gewann der Verkauf des gemeinsam mit dem Partner Incyte in den USA vermarkteten Hoffnungsträgers Monjuvi zuletzt an Fahrt. Das Krebsmedikament spülte den endgültigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr 79,1 Millionen US-Dollar in die Kassen.
Konzernweit sank der Umsatz 2021 aber um 45 Prozent auf 179,6 Millionen Euro. Damit schnitt Morphosys etwas besser ab als am Markt erwartet.
"Im Jahr 2021 haben wir unsere Vision, ein führendes Unternehmen in der Hämatologie/Onkologie zu werden, durch die Übernahme von Constellation Pharmaceuticals beschleunigt und auch dadurch unsere Pipeline im Spätstadium vergrößern können", sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys. "Wir sind stolz darauf, dass seit der Markteinführung um die 2.000 Patienten in den USA mit Monjuvi behandelt wurden und dass wir weiterhin den führenden Marktanteil bei der Aufnahme neuer Patienten in der Zweitlinienbehandlung haben."
Kress fuhr fort: "Mit Blick auf die Zukunft konzentrieren wir uns darauf, die Vermarktung von Monjuvi weiter voranzutreiben und unsere Zulassungsstudien für Pelabresib bei Myelofibrose und Tafasitamab bei 1L DLBCL, FL und MZL zügig voranzutreiben. Wir setzen uns dafür ein, Krebspatienten innovative Medikamente zur Verfügung zu stellen, und sind gut positioniert, um unsere Wachstumsstrategie umzusetzen und langfristigen Shareholder Value zu schaffen."
Die Aktie von Morphosys hat sich nach der extrem schlechten Entwicklung in den Vormonaten zuletzt etwas stabilisieren können. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz notiert das Papier am frühen Morgen leicht im Minus. Aus charttechnsicher Sicht würde erst der Sprung über die 38-Tage-Linie ein erstes postives Signal bringen.