Das Biotechunternehmen Morphosys hat neue Langzeitdaten der sogenannten L-MIND-Studie vorgelegt. Diese deuteten auf ein dauerhaftes Ansprechen auf die Behandlung mit Monjuvi bei Patienten mit R/R DLBCL hin, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend mit. Die Aktie legte nachbörslich zu. Bereits zuvor konnte das Paier nach starken Alzheimerdaten von Biogen kräftig zulegen.
Die Ergebnisse, einschließlich der Daten von Patienten, die mit der zielgerichteten Immuntherapie über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren behandelt wurden, werden auf der zehnten Jahrestagung der Society of Hematologic Oncology (SOHO 2022) vorgestellt.
An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Der Aktienkurs von Morphosys legte an der Nasdaq im nachbörslichen Handel um knapp drei Prozent zu.
Bis zum Xetra-Schluss gewann die Aktie von Morphosys bereits mehr als 20 Prozent. Der Grund: Der US-Konzern Biogen und sein japanischer Partner Eisai haben mit ihren Forschungen an einem neuen Alzheimer-Medikament einen wichtigen Meilenstein in der Behandlung der Krankheit erreicht: Studiendaten zufolge könnte das noch nicht zugelassene Präparat das Fortschreiten der Erkrankung abbremsen. Wie die Firmen mitteilten, verlangsamte der Antikörper Lecanemab bei Patienten in einem frühen Stadium den Abbau der geistigen Fähigkeiten um 27 Prozent. Experten beurteilten die vorgestellten Ergebnisse insgesamt positiv, und an der Börse sorgten die Nachrichten am Mittwoch für ein Kursfeuerwerk. Die Unternehmen planen nun bereits den Zulassungsantrag.
Aktien von Biogen gewannen am Mittwoch knapp 40 Prozent, die Anteilscheine des schwedischen Eisai-Entwicklungspartners Bioarctic AB wurden gar mehr als 170 Prozent nach oben katapultiert. In diesem Sog gewannen auch die Papiere des US-Pharmakonzerns Eli Lilly sowie des deutsch-schweizerischen Forschungsduos aus Morphosys und Roche deutlich. Diese Unternehmen forschen an eigenen Präparaten und konkurrieren im Rennen um ein wirksames Medikament mit Biogen und Eisai.
Die zuletzt stark gebeutelte Morphosys-Aktie befindet sich attraktivem Niveau. Mutige Anleger können bei Schwäche eine Position eingehen und auf weiter steigende Notierungen in den kommenden Wochen spekulieren.