Die Aktie von Morphosys ist bereits am Donnerstag deutlich angestiegen. Und auch zum Wochenschluss gibt das Papier noch einmal Gas. 1,3 Prozent auf 39,23 Euro legt der Wert am Vormittag zu. Eine aktuelle Branchenstudie der Investmentbank HSBC lenkte die Aufmerksamkeit auf das große Potenzial der Gilde der Antikörperspezialisten. Analystin Julie Mead traut antikörperbasierten Wirkstoffen bis 2021 ein Marktvolumen von 123 Milliarden Dollar zu.
Morphosys und Ablynx sowie Genmab bildeten die Frontlinie in Europa und seien im Wandel vom reinen Anbieter der Entwicklungsplattform zum Vermarkter eigener Wirkstoffe. Die Deutschen seien dem Ziel bereits "frustrierend nahe gekommen", aber noch fehle der letzte Schritt. Sie hätten aber eine der umfangreichsten Pipelines von Wirkstoffkandidaten in der gesamten Biotechbranche. Als entscheidend für die Stimmung der Morphosys-Anleger sieht Mead eine mögliche Zulassung des Schuppenflechtemittels Guselkumab im weiteren Jahresverlauf. Derzeit entwickle Morphosys zudem zwei Eigenantikörpertherapien gegen Blutkrebs, die wahrscheinlich aber einen Partner vor dem Start bräuchten. Zunächst schätzt die Expertin Morphosys neutral ein und liegt mit ihrem Kursziel von 38 Euro in etwa auf aktuellem Niveau.
Mittelfristige Kaufchance
Auch DER AKTIONÄR sieht bei der Aktie von Morphosys mittelfristig großes Potenzial. Zuletzt waren allerdings einige Short-Seller am Werk, die neben einigen Unternehmensnews zusätzlich auf den Kurs gedrückt haben. Gelingen Morphosys tatsächlich Ende des Jahres positive Phase-3-Daten zu Guselkumab, könnte bereits im kommenden Jahr die erste Zulassung erfolgen. Dies wäre insbesondere aus psychologischer Sicht ein wichtiger Durchbruch für Morphosys und die gesamte deutsche Biotech-Szene. Kurzfristig wäre nun wichtig, dass der Widerstand bei 40 Euro nach oben überwunden werden kann.
(Mit Material von dpa-AFX)