Morgan Stanley hat mit seinen Zahlen zum Schlussquartal überzeugt (DER AKTIONÄR berichtete). Zwar brach der Gewinn ein, konnte die Markterwartungen aber schlagen. Setzt man den Konkurrenten Goldman Sachs in direkten Vergleich, schnitt Morgan Stanley besser ab. DER AKTIONÄR erklärt, woran das liegt.
Die Investment-Banking-Gebühren von Morgan Stanley sanken angesichts eines Mangels an Fusionen und neuen Börsennotierungen um fast 50 Prozent. Dank sehr guter Einnahmen in der Vermögensverwaltung konnten die Rückgänge aber teilweise ausgeglichen werden. Dadurch konnte Morgan Stanley im vierten Quartal einen Nettogewinn von 2,2 Milliarden Dollar verbuchen, was über den Schätzungen der Analysten lag.
Geschäftsmodelle unterscheiden sich immer mehr
Konkurrent Goldman Sachs stand dagegen schlechter da: Er blieb mit einem Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar hinter den Prognosen zurück. Ein Grund für das besser Abschneiden Morgan Stanleys ist, dass Goldman nach wie vor stark auf Deals und Handel angewiesen ist, um Gewinne zu erzielen. Zudem war der Einstieg in das Geschäft mit Konsumentenkrediten bisher verlustreich. Morgan Stanley setzte dagegen seit der Finanzkrise stärker auf die Vermögensverwaltung und kaufte in den vergangenen Jahren kräftig zu, auch im Brokersegment.
Wie bewerten die Analysten Morgan Stanley?
Die jüngste Analysteneinschätzung zu Morgan Stanley stammt von Wolfe Research. Experte Steven Chubak hat das Kursziel von 93,00 Euro auf 85,76 Euro heruntergeschraubt und die Einstufung auf „Underperform“ belassen. Damit stellt er sich gegen den Konsens der Mehrheit aller 29 von Bloomberg befragten Analysten. Sechzehn empfehlen die Aktie zum Kauf, zwölf vertreten die Einstufung „Halten“ und nur einer würde die Aktie verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 93,11 Euro.
Anleger reagierten auf die Zahlen von Morgan Stanley positiv, mittlerweile hat sich das Chartbild leicht eingetrübt. Ein Neuanstieg drängt sich nicht auf, bereits Investierte bleiben aber dabei. DER AKTIONÄR sieht das Kursziel bei 100,00 Euro.