Morgan Stanley ist die letzte der sechs großen US-Banken, die ihre Quartalszahlen vorlegt. Und auch die amerikanische Investmentbank weiß die Anlegergemeinde zu überzeugen und kann dabei die Prognosen der Analysten deutlich übertreffen. Dennoch findet sich in der Bilanz ein Negativ-Punkt. Die Aktie pendelt vorbörslich hin und her.
Konkret verdiente Morgan Stanley 4,1 Milliarden Dollar im ersten Jahresviertel, was 2,19 Dollar je Aktie entspricht. Die Analysten hatten lediglich mit 1,70 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Und auch bei den Erträgen lag die US-Bank über den Prognosen der Experten: Statt der geschätzten 14,1 Milliarden standen erfreulicherweise 15,7 Milliarden Dollar zu Buche.
Vor allem der der Boom bei SPAC-Emissionen hat zu einem signifikanten Anstieg des Profits in der Investment-Banking-Sparte geführt. Genauso profitierten die Trading Desks von starken Handels-Aktivitäten an den Renten- und Aktienmärkten.
Darüber hinaus hat der Börsen-Boom der Vermögensverwaltung, Morgan Stanleys größter Einzelsparte, höhere Erträge beschert – die Bank kassiert typischerweise einen Prozentsatz des verwalteten Vermögens.
Hintergrund: CEO James Gorman hatte im vergangenen Jahr Deals in Höhe von 20 Milliarden Dollar unter Dach und Fach gebracht . So gab Gorman 13 Milliarden Dollar für die Übernahme von E-Trade aus, um seine Reichweite bei den vermögenden Privatkunden zu erhöhen. Und sieben Milliarden Dollar legte der Morgan-Stanley-Boss auf den Tisch, um sein Investment-Management-Geschäft aufzustocken. Die Übernahme von Eaton Vance wurde im ersten Quartal abgeschlossen.
Allerdings hat der Quartalsbericht eine nicht ganz unerhebliche Schwachstelle. So gingen durch den Zahlungsausfall eines einzigen Kunden und Handelsverluste infolgedessen über 900 Millionen Dollar über die Wupper. Morgan Stanley nannte zwar weder Roß noch Reiter, es dürfte sich aber um den Hedgefonds Archegos gehandelt haben, dessen Pleite die Bankenwelt erschüttert und auch andere Investmenthäuser wie Credit Suisse oder Nomura belastet hatte. Das dürfte der Grund sein, warum die Aktie vorbörslich zunächst ins Minus gerutscht ist.
Auch wenn heute einige Anleger wegen des besagten Vorfalls für Abgabedruck sorgen können – Morgan Stanley hat Top-Zahlen vorgelegt und angesichts der guten Aussichten für die US-Wirtschaft und die (US-)Börsen dürfte die Bank ihren Wachstumskurs fortsetzen. Auch das Chartbild überzeugt. Kurzum: Investierte Anleger lassen sich nicht verunsichern und bleiben dabei.