Geringere Einnahmen der Investmentbank und hohe Personalkosten haben der US-Investmentbank Morgan Stanley im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Im dritten Quartal verdiente das Institut 2,4 Milliarden Dollar und damit neun Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Aktie verzeichnete zwischenzeitlich ein Minus von acht Prozent.
Zwar steigerte die Bank ihre Erträge im dritten Quartal insgesamt um zwei Prozent auf knapp 13,3 Milliarden Dollar. Doch im Detail ging die Entwicklung stark auseinander. In der Investmentbank brachen die Erträge um mehr als ein Viertel ein. In der Beratung von Unternehmen, etwa zu Börsengängen und Fusionen, gingen die Erträge sogar um ein Drittel zurück.
Dass die Einnahmen insgesamt überhaupt stiegen, verdankte Morgan Stanley vor allem der Vermögensverwaltung. Analysten hatten sich von diesem Geschäftsbereich allerdings noch mehr erwartet.
Die Personalkosten stiegen um etwa sechs Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar, was die höheren Einnahmen mehr als aufzehrte. Zudem legte die Bank mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück.
Morgan Stanleys Finanzchefin Sharon Yeshaya sieht allerdings Grund zur Hoffnung und sprach von einer soliden Entwicklung in einem gemischten Umfeld. So habe die Bank im Quartal anderthalbmal so viele Fusionen und Übernahmen bekannt gegeben wie ein Jahr zuvor. Es kämen weitere Aufträge hinzu, und alles deute auf eine Erholung hin, sagte sie der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Die schwächer als erwarteten Quartalszahlen sorgten dafür, dass der Bank-Titel seinen schlechtesten Handelstag seit 2020 hinnehmen musste. Das Chartbild hat sich dadurch deutlich eingetrübt, weshalb Anleger entsprechend vorerst bei der Aktie von Morgan Stanley sein sollten. DER AKTIONÄR rät bestehende Positionen zu halten, aber den Stopp bei 60,00 Euro zu beachten.
(mit Material von dpa-AFX)