Die beiden DAX-Konzerne Bayer und BASF haben eine Vereinbarung zum Verkauf von großen Teilen des Bayer-Geschäfts mit Saatgut- und Unkrautvernichtungsmitteln geschlossen. Der Kaufpreis soll den Angaben zufolge bei 5,9 Milliarden Euro in bar liegen. Die zu veräußernden Geschäfte erzielten im Jahr 2016 einen Umsatz von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 385 Millionen Euro. „Wir gehen aktiv auf die potenziellen Bedenken der Regulierungsbehörden ein, um einen erfolgreichen Abschluss der Monsanto-Transaktion zu ermöglichen“, erklärte Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. Die Transaktion muss von den Regulierungsbehörden genehmigt werden und wird erst wirksam, wenn die Übernahme von Monsanto durch Bayer erfolgreich abgeschlossen ist. BASF erhält mit dem Kauf der Unternehmensteile auch die Produktfamilie „Libertylink“. Diese gilt als Alternative zu „Roundup Ready“ von Monsanto, zu der auch das stark umstrittene Pestizid Glyphosat gehört. Der Abschluss des Deals wird für das erste Quartal 2018 erwartet. Bayer wird den Nettoerlös der angekündigten Veräußerung zur teilweisen Refinanzierung der geplanten Übernahme von Monsanto verwenden.
„Mit dieser Akquisition ergreifen wir die Gelegenheit, äußerst attraktive Geschäftsfelder in wichtigen Feldkulturen und Märkten zu erwerben. Wir freuen uns, diese innovativen und profitablen Geschäftsfelder weiterzuentwickeln und darauf, das erfahrene und engagierte Team der Sparten Pflanzenschutz, Saatgut und Traits bei BASF willkommen zu heißen. Diese Bereiche passen exzellent zum Portfolio der BASF-Gruppe“, so Dr. Kurt Bock, BASF-Vorstandsvorsitzender.
Während die Aktie von BASF nach Bekanntgabe des Deals 0,8 Prozent ins Minus gerutscht sind, reagiert die Aktie von Bayer mit einem Kursplus von 1,3 Prozent auf 118,25 Euro. Der nächste große Widerstand für die Bayer-Aktie ist das Jahreshoch bei 123,83 Euro. Die Aktie von BASF war zuletzt im Zuge des starken Anstiegs in den vergangenen Wochen ohnehin etwas heiß gelaufen. Hier könnte sich die Korrektur nun noch etwas fortsetzen. Anleger sollten diese Phase zum Einstieg bei BASF nutzen. Bei der Bayer-Aktie bleibt DER AKTIONÄR weiterhin skeptisch. Spannend wird es hier am 26. Oktober, wenn der Zwischenbericht zum dritten Quartal veröffentlicht wird.